1. Walpurgisnacht 02


    Datum: 04.03.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Mahlzeit. Am nächsten Morgen erwachte Tim zusammengerollt vor dem Ofen, erhielt eine fette Hafergrütze und einen Krug Bier zum Frühstück, und gerade als er sich verabschieden wollte, um bei der nächsten alten Frau sein Glück zu versuchen, bevor er seine Kurze Karriere als Spielmann an den Nagel hängte, drückte ihm die Alte eine Gitarre in die Hand. Eine echte spanische Gitarre mit fünf Saiten. „Hier. Mein Mann hat sie spielen können. Ich leider nicht. Vielleicht könnt Ihr sie eintauschen gegen etwas zu Essen oder was Euch sonst noch weiter hilft.“ Und so nahm sein Leben eine ganz neue Wendung. Rasch entdeckte er die Möglichkeiten der Gitarre, die ihm die Triangel nicht geboten hatte -- nicht nur für das Spielen sondern auch fürs Singen. Ihm gingen mit der Gitarre in der Hand auf einmal Worte, Melodien und Rhythmen wie von selbst über Zunge und Finger. Josquin, dachte Tim, zieh dich warm an. Jetzt kommt Tim, der Spielmann. Leider war das Wetter sehr wechselhaft. Immer, wenn sich die Sonne gerade wieder zeigte und Tim auf den Marktplatz trat, dauerte es keine Minute, biss er Spiel und Gesang unterbrechen musste, weil ein Platzregen hereinbrach. Der April, dachte Tim, macht wirklich was er will. Zum Glück gab ihm eine Marketenderin in ihrem Planwagen Unterschlupf und nahm ihn ein Stück mit. Sie sei auf dem Weg nach Kurland, wo sich ein Krieg zwischen Schweden und Polen abzeichne und ein gutes Geschäft verspreche. Tim schrubbte über die Seiten und sang, und die dralle ...
    Marketenderin trieb mit schnalzender Zunge die beiden Pferde an. Kurz hinter Wernigerode hielt sie die Pferde an. „Wenn du deine Zunge so gerne gebrauchst, solltest du es vielleicht zwischen meinen Schenkeln tun“, sagte sie und lüpfte den Rock. Zwischen Pfannen und Töpfen, Säcken voll Mehl, Grieß und Rüben, zwischen Kräutern und Krügen spreizte sie erst die Beine und ließ Tim mit drei, vier und fünf Fingern ihre Möse untersuchen, nachdem er sie nicht weniger als zweimal mit der Zunge zum Höhepunkt gebracht hatte. „Landsknechte“, keuchte sie, als ihr Tim seine Hand bis weit über das Handgelenk hinein schob, „haben immer so große Musketen. Das schafft Platz in meiner Möse.“ Tim, sein Magen knurrte lauter als die Pferde wieherten, griff sich mit der freien Hand einen Apfel aus einem Korb und schob der lustvoll Zeter und Mordio rufenden Marketenderin seinen Arm bis zum Ellenbogen in die heißen Tiefen ihrer erfahrenen Möse. Zuckend kam sie ein drittes und viertes Mal, und der Spielmann schwor sich, darüber ein Lied zu verfassen, das noch Generationen später Zuhörern die Augen feucht werden lassen sollte. Als sie sich anschließend hinkniete und Tim seine Flöte in ihren mit einem großzügigen Stück Butter gefetteten Hintereingang schob, stopfte er sich ein herzhaften Stück Brot hinterher und dazu noch ein Stück kalten Schweinebraten. So hatte er sich das Leben als Spielmann vorgestellt. Sex, Dauerwurst und Motetten. „Dieses Instrument beherrschst du wirklich meisterhaft“, grölte die ...
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