1. Annas neue Verwandtschaft Kap. 01


    Datum: 21.02.2017, Kategorien: Fetisch,

    an, steht auf, reicht mir die Hand und bittet mich, mit ihr Platz zu nehmen. Meine Souveränität ist dahin. Diese Offenheit, gepaart mit Bestimmtheit und einem Wissen um die eigene Wirkung auf andere Menschen, beeindruckt mich. Unweigerlich murmele ich „Hallo" und lächle dazu wie ein kleines Schulmädchen. Ich fühle, wie ihr prüfender Blick auf mir liegt, schaue ihr fest in die Augen, kann aber ihrem Blick nur Sekunden standhalten. Als mein Blick auf die Tischplatte prallt, ärgere ich mich und eine blasse Röte steigt mir ins Gesicht. „Sie gefallen mir gut", sagt sie und lächelt wieder. Ich fühle, wie meine Mundwinkel nach oben wandern. Ein Kompliment von einer Fremden, einer Frau, die ominöse Bekanntschaften über Papieraushänge in deutschen Hochschulen sucht. Von jemandem, der sich mit jungen Frauen in Cafés trifft und zu diesen Treffen auch noch zu spät erscheint -- warum freut mich dieses Kompliment? Ich lerne mich noch einmal von einer anderen Seite kennen. Sie beginnt, von ihrer Ehe zu erzählen. Von ihrem Mann, mit dem sie seit 14 Jahren verheiratet ist. Den sie liebt und mit dem sie alt werden möchte. Der ein guter Mensch ist, sehr gepflegt, sportlich und sexuell beständig sehr interessiert. „Sie schenkt ihm einen Dreier zum Hochzeitstag", fährt es mir durch den Kopf. „Wie originell." „Ich suche eine Nichte", sagt sie und schaut mich erwartungsvoll an. Während ich bislang geschwiegen hatte, erwartet sie an diesem Punkt eine Reaktion von mir. Weil mir nichts anderes ...
    einfällt, wiederhole ich: „Eine Nichte?" „Eine Nichte, die uns am Wochenende besucht. Kannst du dir so etwas vorstellen?" Es fällt mir kaum auf, dass sie mittlerweile zum Duzen übergegangen ist. Nachdem ich bereits in die Geheimnisse einer glücklich-funktionierenden Ehe eingeweiht worden war und nun zur Verwandtschaft werden sollte, erscheint mir dies nur als eine logische Schlussfolgerung. „Und was wären meine Aufgaben als Nichte?" „Das Wichtigste ist zunächst, dass du in deiner Rolle bleibst. Es macht ihm keinen Spaß, wenn du dich verplapperst oder irgendetwas anderes tust, was meine Nichte nicht tun würde. Wenn du meinst, dass du das schaffst, dann würde ich gerne wissen, wie empfindlich du bist." Wieder schaut sie mir fragend in die Augen. „Wie empfindlich?" echoe ich und komme mir ziemlich blöd dabei vor. Ich reibe mir meine schwitzigen Hände an den Oberschenkeln und kann das nervöse Flattern in meinem Magen nicht ignorieren. Dieses ganze Gespräch verwirrt und verunsichert mich, aber was hatte ich schon erwartet? Einen Putzjob? Serviertätigkeiten oder Büroarbeiten? Aktmalerei? Ich versuche mich in Selbstbeherrschung und antworte mutig: „Ja, ich kann in meiner Rolle bleiben und nein, ich bin nicht empfindlich." „Dann würde ich dich gerne einladen. Passt dir Freitag?" Ich nicke stumm. Gerne hätte ich weitere Informationen, würde wissen wollen, was genau von mir erwartet wird, was ich anziehen soll und so weiter, traue mich aber nicht, danach zu fragen. Sie holt einen Zettel und ...