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Wiener Geschichten 02 - Meisterstück
Datum: 30.01.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Meisterstück Bei Maximilians Eltern klingelte das Telefon. Sie wohnten im 6. Bezirk, in der Gumpendorferstraße, unweit der Millöckergasse. Im dritten Stock eines Mietshauses der Wiener Wohnbaugenossenschaft. Maximilians Mutter arbeitete halbtags als Kassierin bei Billa zwei Straßen weiter, sein Vater als Elektriker im Fernheizwerk Spittelau, einem der berühmten Hundertwasserbauten, im Neunten. Nie hätten sie gedacht, dass ihr Sohn auf dem alten Piano des k.u.k. Hof- und Kammer-Klavier-Fabrikanten Ehrbar, vererbt von Tante Grete, so fleißig spielen würde. Maximilians Mutter erhob sich, müde von der Vormittagsschicht, aus dem Wohnzimmersessel und ging in den Flur, wo der Apparat noch mit einem Kabel an der Wand hing. Maximilian lag in seinem Zimmer auf dem Bett und starrte an die Decke. Es war Dienstag, 14 Uhr. In zwei Stunden musste er zum Klavierunterricht. Maximilian hatte ein Problem. Vor drei Wochen hatte er zum ersten Mal vor einer Frau onaniert. An sich wäre das nicht das Problem gewesen. Junge Männer tun dies gelegentlich, sogar die älteren. Maximilian aber hatte es nicht vor seiner Freundin getan, sondern vor Frau von Trotta, seiner Klavierlehrerin. Ihren Flügel hatte er vollgespritzt und sich danach entsetzlich geschämt. Nicht wegen der Sache an sich. Der Orgasmus war genial gewesen und Klavierlack konnte man leicht reinigen. Nein, seine Gedanken kreisten ohne Ende, weil er sich einerseits schämte, andererseits aber genau dies nochmal tun wollte. Vor seiner ...