1. Wankelmut


    Datum: 20.01.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Sonntag Morgen. Vier Uhr achtundzwanzig. Die Tachonadel bewegte sich schon deutlich zu lange in einem für diesen Teil der Stadt unzulässigem Bereich. Schroff fuhr seine Hand erneut über den Knauf der Gangschaltung, fasste dermaßen fest zu, dass die Knöchel weiß hervortraten und so die Wut erahnen ließ, mit der dies geschah. Ungeachtet der mechanischen Verträglichkeit für das altgediente Gefährt, drosch er den Knüppel erneut einen Gang zurück und ließ den Motor mit durchgedrücktem Gaspedal qualvolle Drehzahlen erleiden, um den Wagen weiter in Richtung „Höchstgeschwindigkeit" zu peitschen. Mit dem Berühren seiner Hand an dem hölzernen Knauf der Gangschaltung verursachte der schlichte, massiv silberne Ring an seinem Finger dieses kurze und knappe Klacken und er wandte seinen Blick für einen Sekundenbruchteil ab von dem tristen Grau, das da das Panorama der Windschutzscheibe füllte. „Der Ring . . ." klang es mit dieser ihm eigenen Stimme sanft und der Situation seltsam unzuträglich in seinem Kopf, als er auf seine Hand und den Ring sah. Das vom Aufeinandertreffen des Metalls auf dem lackierten Holz verursachte Geräusch ließ seine kalte Wut für einen Moment in ungezügelte und von Bestimmtheit beherrschte Rachegelüste umschlagen. „Ich könnte Dich . . ." tönte es bedeutungsvoll dumpf in ihm und der unvollendete Satz klang bedrohlich, wie mit zusammen gepressten, blutleeren Lippen gesprochen und war doch nur ein Beginn. Lose Gedankenketten pulsierten blitzartig aus seiner Erinnerung ...
    und sorgten für abstruse Bilder auf der Leinwand in seinem Kopf. Sequenzen liefen vor seinem geistigen Auge ab, gefolgt von Momentaufnahmen, die sich unweigerlich in seine Erinnerung geschraubt hatten. Er hielt den Schaltknauf in seiner hohlen rechten Hand und . . . Da sah er sie, wie sie nackt zwischen seinen Beinen kniend und mit ihren Backen auf ihren Füßen sitzend, vornüber gebeugt in ihrer hohlen Hand seinen Schwanz mit ihren Fingern an der Oberseite eingehüllt hielt. Den Daumen seitlich knapp unter der Eichel platziert waren ihre Augen auf seine geheftet und sie fuhr langsam mit breiter Zunge vom Ansatz kurz über seinen Eiern die Unterseite seines Schaftes in Richtung Eichel hinauf, ohne den Blick auch nur einmal abzuwenden. Oben am Bändchen angelangt stoppte sie und ihre Zunge nahm die Strecke erneut in Angriff und wiederholte die Prozedur unablässig wieder und wieder. Die blanke geile Gier in ihren Augen und die dazu eigentlich unpassende Langsamkeit ihrer Zunge an seinem Schwanz bildeten einen nahezu surrealen Kontrast. Jetzt, da die Wut in ihm so sehr tobte, forcierte die Szene in ihm diesen Zwiespalt. Unfähig ihr Verzeihung oder Gnade gewähren zu wollen, war diese kurze Erinnerung ausreichend genug, um die Muskeln um seinen Anus dazu zu bringen, zu kontrahieren und seine Lende mit dieser Aufgeregtheit zu durchziehen. „Nicht jetzt!" vernahm er wieder die Stimme in seinem Kopf. Mit einem entschlossenen „JETZT NICHT!" versuchte er zu sich selbst sagend die Kontrolle ...
«1234...7»