1. Der Tag am Meer


    Datum: 15.01.2017, Kategorien: Fetisch,

    eine Zigarette zu rauchen, aber bei dem Sturm hätte sie die Kippe mit ihrem Billigfeuerzeug sowieso nicht zum brennen gebracht. Sie wollte sich gerade umdrehen und zum Hotel zurückgehen, als sie hinter sich eine junge Frau stehen sah. Sie war groß und kräftig, ihre lockigen roten Haare tanzten im Wind, unter ihrem Pelzmantel zeichnete sich ein mächtiger Busen ab. Das Gesicht war wenig weiblich, zu kantig und eckig, die Nase zu groß und spitz. Nur wenige Leute hätten sie als hübsch bezeichnet, doch strahlte sie in ihrer Gesamtheit eine laszive Gelassenheit und Selbstsicherheit aus. Lilja hatte keine Ahnung, wie lange die Frau schon hinter hier stand, und nachdem sich beide einen zu langen Moment gemustert hatten, sagte die andere: "Hi, du musst Lilja sein." Sie kam einen Schritt auf Lilja zu und streckte ihr die Hand entgegen. Lilja griff zögernd zu und genoß kurz die Berührung und Wärme ihrer Hände, dann schaute sie lächelnd in das Gesicht der anderen. "Ja, die bin ich." "Ich bin Alina." Sie blickte in Richtung Meer, dann wieder auf Lilja. "Wir werden heute also zusammen arbeiten." Lilja wusste nicht, was sie sagen sollte, verlegen blickte sie auf dem Ball, der seinen Liegeplatz tapfer gegen den Wind verteidigte. "Lass uns reingehen, hier draußen holen wir uns den Tod." Alina henkelte sich bei Lilja ein und zog sie in Richtung Hotel. "Wie bist du zu diesem Job gekommen?" Lilja rührte in ihrem Tee herum, es war ihr unangenehm, über ihre Tätigkeit als Escort zu sprechen, selbst ...
    wenn es mit einer Person war, die offensichtlich ihr Geld genauso verdiente wie sie. Natürlich erinnerte sie sich an jenen Nachmittag, als die Agenturchefin bei ihr anrief und fragte, ob sie sich 10.000 Euro an einem Wochenende verdienen wolle, 10.000 Euro seien viel Geld, dafür müsse man natürlich bereit sein, besondere Dienstleistungen zu erbringen, ob sie wüsste, was Kaviar-Spiele seien, ob sie sich vorstellen könne, mit einem reichen ungarischen Geschäftsmann und einem anderen Escort diese etwas bizarre Art des Liebesspiels zu vollziehen. Sie solle es sich überlegen und morgen anrufen und ihr dann die verbindliche Zu- oder Absage geben. Lilja überlegte nicht lang, 10.000 Euro waren zuviel Geld, um abzusagen, egal wie eklig es werden würde. Dieses Geld würde ihr die Freiheit geben, endlich in Ruhe an dem historischen Roman zu arbeiten, für den sie seit Jahren recherchiert und studiert hatte. Ab und zu nochmal ein Termin mit den Stammkunden, dann würde sie locker über die Runden kommen. Diese Chance durfte sie sich nicht entgehen lassen, und so sah sie diesem Wochenende sogar mit einer gewissen Vorfreude entgegen. Doch gestern kamen ihr erste ernsthafte Zweifel an diesem Vorhaben. Lange hatte sie sich im Bett hin- und hergewälzt, hatte versucht, sich das Liebesspiel mit menschlichen Exkrementen vorzustellen, nur reichte ihre Vorstellungskraft dafür nicht. Dann war sie aufgestanden und hatte im Internet recherchiert, hatte sich in widerlichen Foren belesen, etliche abartige ...
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