1. Geteiltes Urlaubsglück


    Datum: 26.12.2016, Kategorien: Reif, Tabu,

    Backsteinhäuschen fast direkt an der See, nur die schmale gepflasterte Straße und eine aus Weidenzweigen geflochtene Sandsperre trennte sie vom Strand. Was sich jedoch schon bei der Anfahrt durch den Ort vermuten liess: Alles dort in der Gegend ist ausgerichtet auf Familienurlaub. Paar Restaurants, etwas Entfernt passierten sie eine Therme, Strandkörbe. Sonst nichts. Nullkommanichts. Dementsprechend das Publikum welches herumlief: Familien und Pensionäre. Überwiegend Paare. Seine Mutter und Tante waren auf den ersten Blick fast die einzigen alleinstehend Reisenden. Jetzt wurde es so richtig ätzend. Tom entleerte den Wagen, die beiden Frauen übernahmen das Häuschen. Tom zog zu Fuß alleine los, während die Frauen ihr reichliches Gepäck sortierten und in die Schränke räumten. Es gab nichts. Nur ein Dutzend Möglichkeiten Geld auszugeben. Juweliere, Boutiquen, Souvenirshops, Restaurants, kleine Supermärkte für den alltäglichen Bedarf. Zwei Sanitätshäuser!!! Man soll sich einfach Erholen. Tom fand einen Prospekt der Touristinfo: Im Nachbarort soll angeblich sowas wie eine vorsichtige Mischung aus Spaßbad und Therme sein, das sah er schon im vorbeifahren. Die Rutschen auf den Bildern sind jedoch eher für Kinder unter 1,40m. Mit Saunalandschaft für Erwachsene. Tom war noch nie in der Sauna. Aber ebenfalls zu weit zum laufen, man bräuchte das Auto, oder zumindest ein Fahrrad. Der unregelmäßige Bus scheint keine echte Alternative. Die nächste Disco 70km entfernt. Auch da vermutet man ...
    nichts ermunterndes, denn es waren einfach keine jungen Leute in seinem Alter anwesend. Wer also sollte in diese Disco gehen? Sicher nicht seine Zielgruppe. Er trottete etwas entmutigt zurück, das Wetter zog zu, der kühle Wind frischte auf. Nicht ungewöhnlich an der See. Was Tom vor der Reise nicht bedacht und erfragt hatte dass es im gebuchten Appartement seiner Mutter zwei getrennte Schlafräume gab. Einer für Mutter, einer für die Schwester. So hatte er nun die Wahl: Entweder bei seiner Mutter im Zimmer nächtigen. Wenig reizvoll. Oder das Ausklappsofa im Wohnraum nutzen. Tom wählte das Sofa, hatte er zu Anfangs noch Hoffnung abends mal öfters alleine auszugehen. Sie zogen anschließend nochmal zu dritt los um etwas Essen zu beschaffen, den Kühlschrank zu füllen. Den ersten Abend kochte Tante Martha. Wenigstens lecker. So ging es dann weiter die ersten trüben Tage. Das wenige was es in der Umgebung gab erkunden, jede Ruine, jede Kirche, jeder Sandhaufen bekam Aufmerksamkeit. Dazwischen Essen. Abends Fernsehen. Und was Tom anfangs auch nicht bedachte: Kein eigenes Zimmer. Zum Schlafen noch gleichgültig, denn die beiden Frauen gingen zeitig zu Bett und standen beide nicht sehr früh auf. Aber eben auch deren Geschmäcker beim Fernsehprogramm. Zudem wichtig für etwas anderes. Das was junge Männer normal relativ häufig tun wenn sie keine Freundin haben. Zum selber machen. Über vier Wochen nun hatte Tom schon keine Freundin mehr. Davor lief es körperlich auch nur noch schleppend. ...
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