1. Eine moderne Liebesgeschichte


    Datum: 19.12.2016, Kategorien: Romantisch,

    ihrem Leben noch nicht gehabt, aber der letzte war gut, und sie wollte auf einen Mann nicht mehr ver­zichten. Aber bei ihren Ansprüchen und Temperament war das nicht so einfach. Dieser Harald schien ihr Temperament zu mögen, und er gefiel ihr, dazu trug auch sein Foto bei. Auch das stundenlange Telefonieren bestärkte sie, dass sie den Harald doch mal persönlich kennen­lernen wollte. Harald ging es nicht anders als Silvia. Seine Freundin hatte er verlassen, weil es nach 8 Jahren doch nicht so klappte wie er sich das vorgestellt hatte. Sie war zwar die beste Frau, die er bis dahin hatte, und auch im Bett nicht schlecht, aber vieles hatte bei ihr nachgelassen. Und als Harald K nach O ziehen musste, weil er dort Arbeit bekam, war das sozusagen der letzte Stoß. Harald war im letzten Jahrtausend mal ein paar Jahre verheiratet gewesen, hatte aber die falsche Frau erwischt - so etwas soll ja vorkommen - und hatte aus dieser Ehe eine Tochter, die aber nicht bei ihm lebte. Das hatte Harald seiner Silvia schon erzählt, die ihrerseits ihren Sohn beherbergte. Beide waren also allein und sehnten sich nach dem anderen Geschlecht, aber so um die 50 ist das halt schwierig, und bestimmte Ansprüche hat man/frau ja auch. Und so begab es sich, dass beide aneinander Gefallen fanden und sich persönlich kennen­ler­nen wollten. Schon in den Chats sprachen sie von Zärtlichkeiten, Umarmungen, und einmal begrüßte Silvia ihren Harald im Chat mit: "Küss mich". Und dass sich Silvia untervögelt fühlte, ...
    wusste er auch von ihr. Es knisterte in jedem Chat und Telefonat, und das machte die Vorfreude für beide nur noch größer. Sie vereinbarten, dass Harald erstmal zu Silvia von O nach M fuhr, an einem Sonntag. Harald überlegte sich während der Fahrt, wie er denn Silvia begrüßen sollte. Also einfach um­ar­men und abknutschen wäre zwar nach seinen Gefühlen gewesen, aber er war sich ziemlich sicher, dass das Silvia er- oder verschrecken würde. Nein, er würde es behutsam und ein­fühl­sam angehen. Erstmal Händedruck bei der Begrüßung und dann die Reaktion von Silvia ab­war­ten. Der Händedruck konnte dann etwas länger ausfallen, dann wüsste Silvia zumindest, dass er erstens nichts überstürzen und zweitens ihr Gelegenheit zur Reaktion geben würde. Gegen Händchenhalten würde Silvia wohl nichts haben, dachte sich Harald, das ist relativ ungefährlich und doch ein Zeichen erster Vertrautheit. Silvia überlegte sich ebenso, wie die Begrüßung ausfallen sollte. Auf jeden Fall würde sie Harald auf dem Bahnsteig erwarten und ihn begrüßen. Sie würde abwarten, wie er es anstellen würde. Soll er doch machen, ich warte ab und werde dann sehen. Er wird schon nicht gleich über mich herfallen und mich auf dem Bahnsteig abknutschen. Obwohl, zuzutrauen wärs ihm. Aber andererseits hat sie ihm gesagt, dass sie sehr verletzlich ist, wenn er wirklich so einfühl­sam ist wie er tut, dann wird er es langsam angehen lassen und mit Händchenhalten anfangen. Ja, sagte sich Silvia, das kann ich zulassen, ohne gleich wie ...
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