1. 04 Die Lippen der Kreolinnen 19-22


    Datum: 18.12.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    denn das, meine lieben Schwestern. Entweder könnt ihr mich nicht verstehen, oder ihr wollt es ganz einfach nicht. Das ist doch ganz einfach. Wenn ihr euren Horizont nicht ändert, bin ich auf jeden Fall zutiefst enttäuscht. Ja, ja, ich hätte euch für viel klüger eingeschätzt, hätte gedacht, dass ihr nicht solche Kleinkrämer seid, und über so niederen Beweggründen wie Besitzdenken und so steht. Das tut doch hier auf den Inseln auch keine Frau, warum auch? Ich hab große Angst vor eurem riesengroßen Egoismus, eurer Engstirnigkeit. Ihr habt euch in Europa scheinbar sehr zu eurem Nachteil verändert. Dabei ward ihr doch bei eurem letzten Besuch noch ganz normal. Denkt daran, das ist vor allem sehr ungerecht, weil ihr mich, eure älteste Schwester, so schwer benachteiligt. Das ist gar nicht gut. Ja, ich muss sagen, das ist fast schon gemein, ja, es ist ganz gemein, sogar hunds-ober-super-mega-gemein. Der Herrgott wird euch für euren Egoismus zur Demut zwingen. Ja, er wird euch leider sogar bestimmt dafür etwas bestrafen müssen. Und ich bin darüber sehr traurig, sehr traurig, natürlich auch über die Strafe, die er euch für eure Hartherzigkeit schicken wird. Ihr wisst doch, mit dem Maß, mit dem ihr messt, werdet auch ihr gemessen. Ihr seid keine Schwestern, nein, keine Schwestern, sonst würdet ihr wegen der paar Minuten Benutzung und so ein paar Tröpfchen eures Mannes nicht so reagieren. Sonst würdet ihr nämlich sagen, ‚Liebe, gute Yannina, komm -- wie es dein Schwägerinnenrecht ist ...
    -- [das es in Wirklichkeit gar nicht gab] ganz schnell für immer zu uns, liebe ihn, unser Wölfchen, verwöhne ihn und lass dir von ihm natürlich ein Kind machen. Das tut er doch am liebsten, unser süßer, lieber Junge.' Ja, das würdet ihr sagen. Ihr zwei würdet eisern zu mir halten und sagen ‚O.K., arme Yannina, das geht doch selbstverständlich sofort so in Ordnung. Eben, weil du unsere Schwester bist, teilen wir ihn mit dir und unser Wölfchen kann dir selbstverständlich ein paar Kinder machen, so lange es noch geht, damit deine Altersversorgung etwas gesichert ist, wenn er dazu bereit ist. Na ja, drei oder vier würden mir ja schon reichen. Ihr benehmt euch aber wie zwei hartherzige Stiefschwestern, hartherzig und egoistisch, jaaa. Ich verstehe euch nicht, nein, nein, ich verstehe euch nicht. Nein, nein, ich sage es noch einmal. Ihr zwei seid missgünstig, selbstsüchtig, so raffgierig und so gemein. Das tut weh, sehr weh." Die letzten Sätze hatte sie schluchzend gesagt und mit den Händen an ihr Herz gefasst. Als sie sich jetzt zur Seite wandte, heulte sie laut. Auf diesen heftigen, lauten Wortschwall hin war jetzt erst einmal erneut für Minuten allseitiges Schweigen. Yannina drehte den beiden den Rücken zu und maulte erbärmlich schluchzend ständig leise redend vor sich hin „Wie kann man nur so egoistisch sein, mein Gott, mein Gott, wie kann man nur so grausam sein? Was hab ich nur für hartherzige Schwestern? Wie haben sie sich doch verändert? Mein Gott, was ist nur aus ihnen ...
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