1. Siegfried und Ramona


    Datum: 02.12.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ihm schien. Er liebte das. Nicht zu füllig, aber doch ordentlich was zum Knuddeln. Größer als Äpfel, aber kleiner als Melonen, Honigmelonen selbstverständlich, von herrlich praller, runder Form, wie Avocados. Ja, Avocados, genau das war es. Fest und glatt, trotzdem weich und von köstlichem Geschmack. Warum hatte er eigentlich zum Frühstück keine Avocados bestellt? Er musste jetzt unbedingt welche haben und er schnippte wieder nach dem Kellner.*** Was macht er denn jetzt? Will er womöglich zahlen? Und sie allein lassen? Sie nicht mit irgendeiner raffinierten Anmache erobern wollen? Hatte sie womöglich den Bogen überspannt, sich zu offen angeboten? Jetzt kam auch noch der Kellner, nachdem er endlos getrödelt hatte mit ihrem Frühstück. Was sollte sie mit dem Frühstück? Sie wollte jetzt nicht essen, sie wollte diesen Siegfried, sie wollte ihn verführen, sie wollte sich von ihm verführen lassen, egal wie! Sie wollte küssen und gestreichelt und dann, endlich wieder mal, ja, dann wollte sie gefickt werden. Was sollte sie andere Worte suchen, sie schrie es ja nicht über die Terrasse, obwohl ihr fast danach war. Komm her zu mir, Hüne, Siegfried, Mann! Komm her und nimm mich. Nimm mich im Wald, unten im Schilf oder auf einem Boot! Es wäre der helle Wahnsinn und es würde der helle Wahnsinn. Er würde kommen, er musste kommen, er würde ihr Gesicht in beide Hände nehmen, seine beiden starken, gepflegten Hände, würde sich zu ihr hinab beugen und seine Lippen ihrem Mund nähern ... Hätte ...
    sie doch eher Lippenstift auftragen sollen, nicht nur Balsam gegen Austrocknung? Würde er denn ...? Ja doch! Er wird sie küssen und ihre Zungen werden verschmelzen und er wird sie auf Händen tragen und auf einer Waldlichtung auf das weiche Gras legen ... Und die Ameisen würden in ihr Höschen kriechen, was Ilse hasste und sie zwicken! Nein, keinesfalls ins Gras, schon gar nicht ohne Decke, nicht einmal mit Siegfried! Was war denn nun? Er hatte nicht bezahlt, er hatte noch etwas bestellt. Traute er sich denn nicht zu ihr? War er womöglich schüchtern oder war er ein Eisblock? Ilse beschloss, die Gangart etwas zu verschärfen.*** Markus hatte inzwischen sein Ei verzehrt, den Kaffee getrunken und wartete auf seine Avocado. Mit Salz und Zitrone, auf Toast natürlich. Danach würde Ramona auch mit ihrem Apfelstrudel fertig sein und er könnte sie einladen, mit ihm den herrlichen Tag zu feiern. Mit Champagner vom Feinsten, mit Kaviar auf Eis. Ja, das würde er investieren. Ramona war es wert, mehr wert sogar, sein Kennerblick trog ihn da fast nie. Er würde mit ihr über den See rudern, er würde seine Brust entblößen, sie würde sich entkleiden, er würde eine verschwiegene Bucht ansteuern ... Er kannte sich zwar an diesem See nicht aus, aber es musste doch eine verschwiegene Bucht geben. Dort würde er Anker werfen und seine holde Maid ... Was dachte er denn da für Blödsinn? Anker werfen bei einem Ruderboot! Holde Maid? Jedenfalls, auch ohne Anker, sah er sich, wie er seine muskulösen Arme ...
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