1. 01 Die Lippen der Kreolinnen 01-05


    Datum: 17.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Frauen war eine Beziehung in Polygamie nichts Außergewöhnliches. Wie noch etwas näher beschrieben ist, waren solche Ehen, also Vielweiberei, in der Heimat der Schwestern auf der Insel Santo Antao, die zu dem eigenständigen Staat Kapverden gehört, zumindest in der klassischen Form nichts Besonderes. Dazu aber später mehr. Die Insel ist die westlichste der Inselgruppe und liegt auf der Höhe von Senegal und Gambia ca. 1.000 km westlich vom afrikanischen Festland im Bereich der sogenannten 'Sahelzome'. Ehemals waren die Inseln eine portugiesische Kolonie, wie man auch heute noch u. a. an vielen Gebäuden, der Sprache (Portugiesisch) und Vielem mehr sofort erkennen kann. Wer die Inseln besucht, wird sehr schnell feststellen, dass dort alle Uhren nicht nur wegen der Zeitverschiebung, auch im Jahr 2008 noch ganz anders gehen. Man spürt sofort, dass diese Menschen in sich ruhen, die Ruhe und Gelassenheit in sich haben, mit einer Uhrzeit nur sehr wenig anfangen können und frei nach dem Motto „Komme ich heute nicht, komme ich morgen!" ihr ganzes Leben gestalten und mancherorts auch die Arbeit nicht gerade erfunden haben. Zumindest kennen sie eine Hektik a la Europa überhaupt nicht, wenn man einmal von den beiden größeren Städten Praia und Mindelo absieht. Klar, das könnte man jetzt -- je nach Standpunkt - allerdings durchaus auch negativ auslegen. Die Einwohner sind genügsam und bescheiden. Weitestgehend sind sie alle gute, redliche und reelle Menschen. Betrügereien, Diebstähle und ...
    Kapitalverbrechen sind eher selten. Auch das gehört mit dazu, wenn man die Bewohner der Inseln, von denen nicht alle bewohnt sind, näher kennen lernen will: Mehr als 20 % leben unter der Armutsgrenze, haben also gerade mal so viel, um nicht zu verhungern. An manchen Orten sind es sogar erheblich mehr. Ein weiterer sehr hoher Prozentsatz lebt an dieser Grenze, wobei Armut dort den Kampf um das tägliche Essen bedeutet. Diese Grenze liegt übrigens noch sehr viel weiter unter dem deutschen Sozialhilfe-Niveau, die es dort samt sozialen Sicherungssystemen a la Deutschland überhaupt nicht gibt. Reichtum beschränkt sich auf wenige. Die Preise haben allerdings fast Deutsches Niveau. Das verwundert nicht sonderlich. Der Grund: Es muss nahezu alles teuer eingeführt werden. Das verteuert alles, ob Kleidung oder Lebensmittel, ob Zahnpasta oder Dosen. Bis zu 40-50 % der Menschen haben in manchen Bereichen keine Arbeit. Die meisten Männer und zunehmend die Frauen verlassen deshalb die Inseln. Meist sind es auf den ‚Inseln der Frauen', wie man sie bezeichnet, die Mütter mit mehreren Kindern, die sich mit dem Existenzminimum, das ihnen vielleicht die Väter ihrer Kinder halbwegs regelmäßig aus den USA, Portugal, Holland, Italien oder Deutschland schicken, gerade noch über Wasser halten. Ein Europäer könnte davon niemals dauerhaft leben; die Menschen dort können es. Sie haben auch keine Alternative und sind doch zufrieden, obwohl ihre kleinen Steinhäuschen oft auf Bergen, an Abhängen, in karger, ...
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