1. 03 Die Lippen der Kreolinnen 11-18


    Datum: 13.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    niemand erinnern. Die Menschen waren stolz und hatten auf ihre Weise Stil und Format. Wer sie etwas kannte, wusste, dass sie alle sehr bescheiden, zurückhaltend, bodenständig und vor allem echt waren. Sie leben größtenteils auch heute noch außerordentlich genügsam. Familie und Kinder waren und sind ihnen alles. Und den Ehemann, falls es tatsächlich einmal einen gab, betrachteten die Frauen immer noch als den starken und klugen Mittelpunkt der Familie, der ihre Geschicke führte. Das Auffallende an den Bewohner der Inseln ist -- wie schon angeklungen -- eine bemerkenswerte Freundlichkeit, die Sanftmut und die Friedensliebe der Menschen, was auf sehr wenig Streitbereitschaft und Aggressionen schließen lässt. Lieber gehen sie einen Schritt zurück, bevor sie einen Streit riskieren. Dass allerdings in jeder Kapverdierin auch ein kleiner Vulkan stecken kann, merkt der Besucher spätestens dann, wenn er diese zauberhaften Wesen näher kennen lernt. Das Land und die Insellage hat die Menschen geprägt. Noch im 19. Jahrhundert waren dort sehr wichtige Portugiesische Häfen und Handelsniederlassungen. Hunderttausende Sklaven wurden über Cidade Velha (Santiago, Kapverden) nach Amerika verschifft. Niemand hätte auf den Inseln überleben können, wenn er mit dem Nachbarn verfeindet gewesen wäre, weil jeder zur rechten Zeit jeden brauchte und jeder auch für jeden immer da war. Man feierte und freute sich gemeinsam. Man trauerte auch gemeinsam und tat alles, um ein Leid zu lindern. Bei den ...
    Schwestern war es auch die Hilfe einer Tante, die -- welch ein riesiges Glück -- einen portugiesischen Beamten geheiratet hatte, der auf der Insel zu tun hatte. Sie wohnte in Mindelo, der zweitgrößten Stadt der Inseln auf Sao Vicente (Hauptstadt der KV ist die Stadt Praia auf der Insel Santiago) und später in Ribeira Grande, blieb leider kinderlos und nahm Corazon und Maricel und danach auch die anderen Schwestern, Sherilynn, Luecienne und schließlich Muriel und Monja, die beiden Jüngsten, die gar nicht mehr geplant waren, sehr gerne immer zu sich. Damit konnten sie eine Schule besuchen, bekamen eine solide Ausbildung und einen Arbeitsplatz. Yannina, die Älteste, musste zu Hause bleiben und der Mutter in der Landwirtschaft auf den Terrassenfeldern und beim Verkauf der geernteten Produkte auf dem Markt helfen. Alle sechs waren sie schon im Berufsleben. Sie wurden Krankenschwestern oder waren in der Gesundheitsbranche tätig. Das lag nahe, weil auch die Tante diesen Beruf erlernt hatte. Sherilynn und Luecienne arbeiteten in einer Klinik in Mindelo. Corazon und Maricel hatte es nach Deutschland verschlagen. Als man in Deutschland dringend Pflegekräfte benötige, hatte man sie schon vor Jahren angeworben. Sie blieben und machten ob ihres unbändigen Fleißes und Könnens Karriere. Corazon wurde Stationsschwester und Maricel wurde mittlerweile leitende OP-Schwester. Man mochte sie sehr gerne, vor allem die Patienten, mit denen sie sehr liebevoll ausnahmslos umgingen. Mittlerweile gehörten sie ...
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