1. Frühling?


    Datum: 13.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Als ich heute durch den Park in die Stadt lief, fiel mir sofort auf, dass irgendetwas anders war. Die ganze Stimmung, die über der tristen Anlage lag, die sich hier „Stadtpark" nennt, war grundlegend anders. Aber was war es? Alles sah aus wie immer. Sogar noch etwas trostloser: da lag die Leiche einer Buche, die wohl heute früh gefällt wurde. Sie hatte einen sehr dicken Stamm, wohl gut 1m oder sogar 1m50, ich kann so etwas nicht so gut schätzen, aber ein alter Baum ist es gewesen... Es war kalt, feuchtkalt und roch nach Schnee, das war mir vertraut, weil es schon seit Tagen so roch. Der Himmel war grau mit einen wenigen heiteren, blauen Stellen, wenn etwas anders war, dann das spärliche blau. Das war es also nicht. Geruch? Nur der vertraute Schneegeruch, ich muss sofort an Fräulein Smilla denken! Nein, das war es auch nicht. Ich näherte mich einem Gesträuch in der Nähe eines Bächleins: da hatte ich es: das Geräusch! Gezwitscher, lautes Durcheinandergezwitscher von bestimmt 20 oder 30 Vögeln verschiedener Rassen, die alle durch den leicht angesonnten Busch hüpften, Beerenreste abzupften und sich dabei freudig „unterhielten". Aber es war doch noch lange kein Frühling! Und doch , hier und jetzt hatte man plötzlich so eine Ahnung davon, ein Hauch Frühling wehte durch dieses kleine Gesträuch, die Vögel erzählten mir von Hoffnung und ein Lächeln spielte um meine Mundwinkel. Wie schön.... Um das Geschirpe noch zu genießen setzte ich mich auf einen der Baumstamm -- Bruchstücke, ...
    schloss die Augen und lauschte. Wie laut solche kleinen Piepmatze doch schreien konnten, wie fröhlich! Wenn man da längere Zeit lauscht, dann schält sich da eine gewisse Rhythmik heraus aus Pausen und Straffungen, ich lauschte andächtig und verfiel dabei in einen Meditativen Zustand. Ich muss dann wohl sehr tief abgetaucht sein, denn ich erschrak ganz fürchterlich, als ich auf einmal eine Hand auf meiner Schulter spürte. Eine vertraute Hand. Denn ich merkte sofort, dass ich sie kannte. Es war allerdings einige Jahre her..... Eine Männerhand! Ich erholte mich rasch von dem Schreck, änderte meine Blickrichtung jedoch nicht, ja blinzelte nur kurz durch die geschlossenen Augen und sagte: „Horch nur, es klingt nach Frühling!" Ich konnte fast fühlen, dass er lächelte. „Oh ja!" grinste er „überhaupt nicht verändert. Immer noch so romantisch!" es war ganz klar eine Feststellung. „Ich werde mich wohl kaum noch grundlegend ändern in meinem Alter! Aber das hatte Dir doch immer gut gefallen!" "Oh ja, " seufzte er und ließ sich neben mich auf den Baum fallen. Er streckten die Beine von sich und schaute mich an. Auch ich hatte die Augen jetzt geöffnet, wir lächelten beide. Er beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss. Meine Güte, was hatten mir seine Küsse gefehlt. Seine vollen Lippen lagen perfekt auf meinen. Sanfter Druck massierte sanft meine Lippen. Mehr geschah nicht, nur diese zugleich unglaublich zarte und feste Berührung! Aber! Wie! Schön! Das! War! Ich ließ mich ganz gegen ihn kippen ...
«123»