1. René und Renée


    Datum: 02.06.2018, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus,

    Renée Ihr Doktorvater machte ihr Schwierigkeiten. Das war nichts Neues, da er notorisch eifersüchtig auf ihre bisherigen Erfolge war. Neu hingegen war, dass er sie zum ersten Mal damit wirklich empfindlich traf, denn auf sein Betreiben wurde ihre Dienstreise zur Vorstellung ihrer Arbeit auf der Physikkonferenz in Singapur gestrichen. Den Konferenzbeitrag und die Flugreise konnte sie sich aber von ihrem ohnehin knappen Gehalt einer halben Stelle nun wirklich nicht leisten. Diese Konferenz war aber auch für die Verteidigung ihrer Promotionsarbeit sehr wichtig, denn damit entschied sich auch die Gewährung einer Habilitationsstelle, auf die ihr gewiefter Doktorvater lieber einen seiner Günstlinge hieven wollte. Dementsprechend war sie wütend. Ihre Freundin Michaela musste sie erst einmal beruhigen: „Renée, Du schaffst das schon! Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, Geld zu verdienen und bis zur Promotion ist es ja nicht mehr lange hin." Michaela studierte auch Physik, sie waren in derselben Arbeitsgruppe. Demgemäß hatte sie unter ihrem frauenfeindlichen Professor genauso viel zu leiden wie Renée, denn sie waren die beiden einzigen Frauen in dieser Gruppe. Da der Wettbewerb um die wenigen Promotions- bzw. Habilitationsstellen groß war, gab es zudem auch noch Missgunst unter den männlichen Aspiranten, denn sie hatten beide unter der Gleichberechtigungsklausel Promotionsstipendien erhalten, während viele ihrer männlichen Kollegen leer ausgingen. Dementsprechend war das ...
    Verhalten: ihre Messzeiten wurden vom Professor kurzfristig angesetzt und hatten die niedrigste Priorität, obwohl sie durch die BAT-Stelle auch eine Lehrverpflichtung hatten. Das Arbeitspensum war sehr hoch und Messzeiten am Wochenende waren für sie eher die Regel als die Ausnahme. An eine geordnete Freizeit war seit ihrem Diplom vor drei Jahren nicht mehr zu denken; unter diesen Bedingungen litt natürlich auch die Pflege von Freundschaften. Sie hatte nur noch wenige Freund/Innen und ihr letzter Liebhaber lag schon Monate und Monate zurück. Ihre anderen Freundinnen, die alle keine Naturwissenschaften studierten, konnten das nicht begreifen: „Warum hast Du noch keinen neuen Freund? Du siehst doch klasse aus und bist doch vor Deinem Diplom auch selten solo gewesen?" Sie konnte ihnen nicht begreifbar machen, dass ihr nach einem 16h -Tag nicht mehr der Sinn nach Ausgehen stand und ihre männlichen Kommilitonen eher eine Wettbewerberin denn eine potentielle Freundin in ihr sahen. Michaela war daher ihre engste Freundin geworden, obwohl sie ihr mit ihrer besonderen Art nicht immer gefiel, aber sie verstand naturgemäß ihre Situation besser als ihre anderen Freundinnen. Ihren Ehrgeiz sich für die Habilitation zu qualifizieren, konnte sie durchaus verstehen und sie bestärkte sie auch darin, denn sie hatten beide das Ziel, in der Forschung ganz oben zu stehen. Für Michaela war ein Lehrstuhl das absolut angestrebte Ziel, während es Renée nur darauf ankam, eine qualifizierte Forschungsposition, ...
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