1. Der Spanner 02: Verhör


    Datum: 09.11.2016, Kategorien: BDSM,

    Die nächsten zwei, drei Tage schienen ihm, als lebte er mit angehaltenem Atem. Er versuchte, sich so unsichtbar wie möglich zu machen. Er dachte sogar daran, für einige Tage sämtliche Vorlesungen sausen zu lassen. Doch schließlich erkannte er die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens und stellte sich tapfer seinem Schicksal. Seltsamerweise begegnete er während der darauffolgenden zwei Wochen nicht einer der Vier -- nicht einmal der Brünetten, die ihn in flagranti erwischt hatte und die womöglich im gleichen Wohnheim wohnte wie er. Sie war ihm bislang gar nicht aufgefallen. Vielleicht hatte sie sich ja getäuscht... * In der zweiten Woche kam ihm sogar einen Moment lang in den Sinn, sich nochmals in die Höhle des Löwen zu wagen und an den Tatort, die Sportanlage der Universität, zurückzukehren. Doch hielt er diese Idee dann doch für ziemlich verrückt. Es wurde ihm allmählich klar, wie prickelnd diese Situation eigentlich für ihn war: Hoffte er gar darauf, der Brünetten nun endlich in die Arme zu laufen? Etwas mulmig war ihm dabei aber doch zumute. Denn er konnte letztlich nicht wissen, ob das Ganze nicht doch ernsthaftere Folgen für ihn haben könnte: War das Spannen nicht sogar so etwas wie eine Straftat? * Allmählich begann er die Sache schon fast zu vergessen. Aber tatsächlich nur fast: Denn er war seit jenem Abend, an dem seine junge Karriere als Spanner schnell ein jähes Ende genommen hatte, seltsam unruhig: Er konnte sich nur noch schwer auf das Studium konzentrieren und ...
    verabschiedete sich nach den Vorlesungen meist schnell von seinen Studienkollegen. Seine Überreiztheit und seine Erregung steigerten sich von Tag zu Tag. * Er hatte den unadressierten Brief in seiner Post gar nicht beachtet und ihn achtlos mit der üblichen Werbung auf den Stapel fürs Altpapier geworfen. Doch als ihm inmitten seiner üblichen Tagträumereien der Brief eher unbewusst wieder in den Sinn kam, lief es ihm plötzlich heiß und kalt den Rücken hinunter: War der Brief von ihr? War es das Signal, das er in den letzten Tagen ebenso sehnsuchts- wie angstvoll erwartet hatte? Er stürmte zum Altpapier, wühlte hektisch darin herum, fand ihn erst nicht, fand ihn dann doch, riss ihn mit zitternden Händen auf und las: SPANNER DU HAST DICH AN UNS AUFGEGEILT. DAFÜR WIRST DU BÜSSEN! FREITAG, 18 UHR AM TENNISPLATZ ** Er stand Punkt 18 Uhr am Eingang der Tennisanlage des Universitätssports. Auf den Plätzen war, wie immer Freitag abends, keine Menschenseele mehr zu sehen. Zögernd betrat er den kleinen Pavillon, in dem die Umkleidekabinen der Tennisplätze untergebracht waren. Auch hier herrschte Stille. Er fragte sich, ob sie ihn mit der brieflichen Vorladung bloß in die Irre geführt hatten. Würde es ihn vielleicht sogar erleichtern, wenn sie ihn ins Leere laufen ließen? Er konnte allerdings nicht glauben, dass er aus der Sache so einfach wieder rauskommen würde. * Er klopfte vorsichtig an die Tür der Damenumkleide. - Keine Reaktion. Er klopfte fester. - Wieder nichts. Schließlich drückte er ...
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