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Begegnung mit Folgen
Datum: 04.04.2018, Kategorien: Schwanger,
sonst nichts. Ganz bestimmt ist sie sehr müde von der Fahrt. Morgen ist sie bestimmt wieder die Alte ...!" Sie wunderten sich vor allem deshalb, weil Angela sich sonst immer sehr gerne unterhielt, von so einem Ausflug erzählte und alle ihr sehr gerne wie gebannt zuhörten. "Komisch", dachten sie, "diesmal will sie mit niemand reden. Sie lächelt nur immer und hat feuchte, rote Augen, so, als ob sie viel geweint hat und immer noch weint. Das kann nicht sein. Sie macht ja so einen überaus glücklichen Eindruck." Die nächsten Tage verliefen ganz normal. An den Vormittagen und den meisten Nachmittag war sie in der Klinik, ging zu den Mahlzeiten, zu den Gebetszeiten, soweit der Klinikbetrieb das zuließ. Sie arbeitete tagtäglich ihren üblichen 12 bis 14-Stunden-Tag zuverlässig wie ein Uhrwerk ab. Ihre Kolleginnen und Kollegen meinten allerdings, dass Schwester Margareta, die sich eben auch auf der Station ansonsten mit jedem gerne unterhielt, etwas wortkarg war. Kaum noch lachte sie und schien manchmal mit ihren Gedanken sehr weit weg zu sein. Na ja, bei dem dicht gedrängten und sehr langen Tagesablauf an meist allen Wochentagen gab es auch wirklich nicht viel zu lachen. Trotzdem wirkte sie auf niemand abweisend. Sie war irgendwie in sich gekehrt, zufrieden, glücklich und sehr freundlich zu allen Mitmenschen. Man konnte allerdings manchmal meinen, dass sie eben noch geweint hatte, weil es schien, als ob ihre Augen feucht waren. Da sie eine Brille trug, fiel das niemand weiter auf. Sie ... entschuldigte ihre Schniefnase mit einer klitzekleinen Erkältung, die sie sich in der kalten Bergluft eingefangen hatte, wusste es aber natürlich sehr viel besser. Nur abends gelang das mit dem Beten nicht mehr so wie vor der kurzen Reise. Da kam dann jeden Tag das große Heulen und Zähneknirschen. Sie saß nur an ihrem Tisch, träumte und heulte abwechselnd über ein Buch gebeugt. Mitunter konnte man sie schwer durchatmen und auch seufzen hören. Anmerken ließ sie sich nicht das Geringste, dass innerhalb von wenigen Stunden ihre gesamte Gefühlswelt total umgekrempelt worden war. Das gewohnte Leben lief gewohnt und normal bis zum 17. Tag nach der Begegnung mit Klaus. Sicher, die Mitschwestern, vor allem Felicitas, mit der sie sehr eng zusammenarbeitete, hatten immer wieder angemerkt, dass sie seit dem Ausflug ganz anders war, auch irgendwie anders aussieht. Sie konnten nicht sagen, was anders war und meinten, es waren ihre Augen, es war ihr ganzes Wesen, aber erklären konnten sie ihren Eindruck nicht. 12. Geliebter, was hast du mit mir gemacht? Am Abend schaute sie noch mal in ihren Terminkalender und blätterte versonnen zurück. Dabei fiel ihr auf, dass sie ja eigentlich schon am Tag vorher normalerweise ihre Regel hätte bekommen müssen. "Ist bestimmt nichts Ungewöhnliches!" dachte sie. "Das schwankt mitunter um ein und auch zwei, drei Tage." und ging ins Bett. Doch sie konnte nicht einschlafen und es kamen die Gedanken und sie beschäftigten sie immer mehr. Sie setzte sich wieder ...