1. Popstars on Stage


    Datum: 02.04.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    auch schlecht, aber dann warst du richtig gut." Marcella hatte die Arme unter den Brüsten verschränkt und wischte jetzt eine Träne weg. Sie waren aber nicht in Berlin. Sie waren auf Mallorca. - Andererseits ... Sekundenlang starrte sie ins Leere. Dann wandelte sich ihre Enttäuschung wie bei einer chemischen Reaktion in sichtbare Entschlossenheit um. „Na du erholst dich aber schnell." Der Stimme der Moderatorin war die Enttäuschung anzuhören. „Siehst du, jetzt geht es dir schon wieder besser." Tialda sah ihre Konkurrentin irritiert von der Seite an. Es war wie eine Verwandlung. Man konnte richtig Angst bekommen. Jennys Miene hatte sich vollends verdüstert. Warum stand sie nicht da vor der Kamera? Die Negerin war doch sowieso schon abgemeldet! Mit einem Ruck löste Marcella sich von der Brüstung und entdeckte die Kameras wieder. „Ich werd' es schaffen, das garantier ich euch!" Damit drehte sie sich um und ging mit federnden Schritten davon. Drei weibliche Augenpaare sahen ihr nach: Verwundert, betrübt und wütend. Der Kameramann an der Steady-Cam nutzte das grandiose Licht und fokussierte auf die prallen Backen. Das rötliche Sonnenlicht überzog die dünne Goldfolie über den elastisch federnden Pobacken mit einem feurigen Schmelz. *** Das Hotel lag im Dunkeln, die mit dicken, roten Teppichen gepolsterten Gänge waren vornehm zurückhaltend beleuchtet. Auch in der Lobby herrschte gedämpftes Licht. Im Hintergrund leuchteten die Bildschirmschoner der Notebooks auf der sogenannten ...
    „Surf-Theke". Wer kein eigenes Notebook dabei hatte, konnte die hoteleigenen benutzen. Vor einer großen Panoramascheibe warteten auf einer geschwungenen Theke aus mattem Metall vier silberne VAIO-Notebooks mit einem WLAN-Anschluss. Tagsüber hatte man beim Surfen einen herrlichen Blick auf den Strand. Die hatten Sinn für Ironie in diesem Hotel. Zielstrebig lenkte Marcella ihre Schritte zur „Surf-Theke". Sie trug mittlerweile einen dunklen Trainingsanzug und Turnschuhe und hatte die Kapuze weit über den Kopf gezogen. Zu der späten Stunde saß nur noch eine aufgetakelte Blondine in einem kurzen, schwarzen Kleid mit Spaghetti-Trägern am linken Ende der Theke. Sie hatte einen Champagner-Kübel neben dem Notebook stehen. Marcella fiel auf, dass sie ein elfenbeinfarbenes Mundstück für ihre Zigarette benutzte. Dabei konnte sie höchstens Mitte Dreißig sein. Kuriose Tante. Egal. Sie suchte sich den Platz am entgegengesetzten Ende. Zuschauer konnte sie keine brauchen für das, was sie vorhatte. Sie rutschte auf einen der unbequemen, runden Metallhocker, überlegte kurz und betrachtete dabei ihr eigenes Spiegelbild in der jetzt nachtschwarzen Fensterscheibe. Dann tippte sie die Suchbegriffe ein. Sie brauchte nicht lange, bis sie eine passende Webseite gefunden hatte. Sie surfte auf der übersichtlichen Seite herum, sah sich ein paar Fotos an und fand zwar keine Adresse, aber dafür eine Handynummer. Sie zog ihr Samsung-Handy aus der Trainingshose, ließ es aufklappen und tippte mit nervösen Fingern ...
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