1. Die Kirschen in Nachbars Garten


    Datum: 01.04.2018, Kategorien: BDSM, Fetisch, Hardcore,

    du so unendlich schön. Das ist aber nicht dein einziger Fehler!“, meine Ankündigung hatte bei ihr eine halbstündige Gewaltattacke ausgelöst. * Als ob mein Blick auf ihrer Haut einen spürbaren Abdruck hinterlassen würde, richtet sie sich soeben kerzengerade auf und streicht ihr Kleid glatt. Meinen Atem lasse ich anhalten, meine Fantasien jedoch tiefer wandern, durch Millefleurs und Panty noch näher zur Hautoberfläche. In Erwartung, dass sie sich errötend umdrehen wird, schweben vor meinem inneren Auge diverse Variationen: Buschig, rasiert, sowie alle Styles, die mir Amelie als Auswahl präsentiert hatte. Es ist nicht fair, dass mein Gehirn mich gerade jetzt zwingt, über all diese unter Slips versteckten Geheimnisse zu sinnieren. Ebenso werde ich gezwungen, näher an sie heranzutreten, um zu ergründen, was sie sich soeben in die Hand legt. Es gibt hier keine Äste, Blätter, Sträucher, die meine Annäherung durch Geräusche verraten könnten. Meine Schritte jederzeit lautlos unter Kontrolle zu halten, hatte ich im Dschungel von Lampang erlernt. Auch das Wittern versteckter Lagerfeuer durch ein Ansaugen der Luft durch geblähte Nüstern, langsames Ausatmen und dann eine Wiederholung für alle vier Himmelsrichtungen, das hatten sie mir beigebracht. Im „Goldenen Dreieck“ sind das überlebenswichtige Kenntnisse! Floral, es ist ein Hauch von Lavendel, der mich an die Provence erinnert. Grasse, ehemalige Metropole der Duftproduktion, dort, wo mein schönstes Projekt bereits nach nur vier ...
    Wochen abgeschlossen war. Die Augen schließen, noch näher ... Lavendel, eigentlich eine Herrennote, hier wird sie mit Orangenblüten und Patchouli sinnlich abgerundet. Ihre Nackenhärchen bewegen sich im Takt meiner Atmung. Sie hat mich bemerkt, ich erkenne es an den ersten Anzeichen einer Gänsehaut an ihrem Hals. Als sie sich abrupt umdreht, stoßen unsere Nasen fast zusammen. Zuerst empört, dann belustigt sieht sie mich an: „Du musst Michael sein! Früher hast du mich immer mit einem Grashalm gekitzelt. Hast du den etwa immer noch hinter deinem Rücken versteckt?“ „Du, du bist so schön wie immer!“, unfähig, etwas Sinnvolles zu sagen bleibt mir nur diese Plattitüde. „Ja, früher hatte ich ja auch diese Zahnspange, die hat alles etwas aufgewertet. Aber du, du siehst irgendwie, lass mich sehen, ja, reifer, reifer und erfahrener siehst du aus!“, sie hat dabei tatsächlich mein Kinn in ihre Hand genommen und meinen Kopf zur besseren Begutachtung nach links und rechts gedreht. Didaktisch war sie mir als kleines Mädchen schon überlegen. Ich hatte sie immer reden lassen und wollte ihr eigentlich nur zuhören. „Wann haben wir uns das letzte Mal gesehen? Es muss doch bestimmt 19 Jahre her sein?“, wenn sie lacht, kommt dieses Grübchen hervor. Ich wollte sie immer nur zum Lachen bringen und dann meinen Finger in diese leichte Vertiefung am Kinn stecken. Das mache ich auch jetzt. Mein Blick fällt auf ihren Mund, kirschrot, die Farbe, die uns verbindet. Das Rot, das wie ihr Lachen in meinen Träumen ...
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