1. Ich hab dich gehört


    Datum: 12.03.2018, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus,

    1. »Ich wünsch dir viel Spaß«, sagte er und gab ihr einen Kuss. Sie trug über der schwarzen Hose dieses tief ausgeschnittene weiße Oberteil, das er so an ihr liebte. Diesmal jedoch nicht für ihn, sondern für ihre Kollegen. »Warte nicht auf mich«, antwortete sie und ging zur Tür. Über ihrem Arm trug sie eine dünne Jacke. Sie ging auf das Sommerfest ihres Betriebs. Sabrina arbeitete als Assistentin des Geschäftsführers eines mittelständischen Unternehmens, das als Zulieferer für die Automobilindustrie mit Luftfiltern und anderen Bauteilen viel Geld verdiente. Sabrina war 31 und Tim war ein bisschen stolz darauf, dass man ihr weder das Alter, noch das Kind ansah. Er zeigte sich gerne mit ihr. Manchmal kam er sich vor wie der Rodeoreiter, der ein wildes Pferd gezähmt hatte. Er kannte ihre Vorgeschichte, wusste, dass sie sich in vielen Betten ausgetobt hatte. Aber sie war bei ihm geblieben, hatte sich in seinen Stall gestellt und ließ sich ab und zu von ihm reiten, auch wenn es, was er zugeben musste, seit Mariellas Geburt etwas weniger geworden war. Er sah ihr nach, wie sie ins Treppenhaus verschwand, ihm noch einen Kussmund zuwarf. Aus der Hosentasche ragte ihr Handy. Schon so oft hatte er sie darum gebeten, es tiefer in die Hose zu stecken, doch sie hatte gemeint, die Hosentasche sei zu kurz. Und in die Handtasche wollte sie es nicht legen, weil sie es dort nicht fand. Und dass sie das Handy in der Hosentasche trug, habe nichts damit zu tun, dass sie aus Versehen ...
    häufiger mal die zuletzt gewählte Nummer anrief, das läge daran, dass sie keinen Sicherheitspin eigenstellt hatte, weil sie den immer vergaß. Tim hatte es aufgegeben, mit ihr zu diskutieren. Das half nie bei Sabrina. Tim hörte ihre leichten Schritte im Treppenhaus, und bevor er der Versuchung nachgeben konnte, einen letzten Blick durch das Fenster auf die Straße zu werfen, rief seine Tochter nach ihm. Wie sehr Sabrina noch ihre Vergangenheit nachhing, machte Tim auch daran fest, dass sie noch immer kein Facebook-Konto hatte, damit keiner ihrer verflossenen Liebhaber die Gelegenheit bekam, sie zu kontaktieren und private Details aus ihrem neuen Leben zu erfahren. Ihrem besseren Leben, dem Leben mit Tim, einer Tochter und einer gemeinsamen Wohnung zu einer Miete, die sie sich gerade so leisten konnten. Niemand sollte sie durch Nachrichten und Fotos an die Zeit erinnern, so interpretierte Tim ihre Weigerung, in der sie sich ausprobiert hatte. Sich und ihre Wirkung auf Männer. Die Zeit, bevor er sie gezähmt hatte. Mit allen Konsequenzen. 2. Sie rief um zehn an, ein bisschen betrunken, so schien es. Tim hatte es sich auf der Couch gemütlich gemacht, nachdem er Mariella ins Bett gebracht, ihr eine Gesichte vorgelesen und das Licht ausgemacht hatte. »Ich bleib noch ein bisschen, okay?«, nuschelte Sabrina und im Hintergrund konnte Tim hören, wie Männer lachten und sein Magen zog sich zusammen. Musik wummerte. Wieder Männerstimmen. Waren diese Partys nicht immer berüchtigt für ...
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