1. Drakan: Rynn's First Adventure 02


    Datum: 10.02.2018, Kategorien: Berühmtheiten,

    die junge Kriegerin sich fragte, weswegen ihr Meister schon wieder nach ihr rufen ließ. Sie hatten den ganzen Morgen bis zum Nachmittag hin trainiert. Danach hatten ihre Muskeln derartig geschmerzt das er ihr eine verdiente Ruhepause zugesprochen hatte, die sie hieraufhin am See verbrachte. War etwas geschehen? Hatte sie irgendeine Pflicht versäumt? Eine Aufgabe vergessen, die sie heute noch hatte erledigen sollen? Unbewusst beschleunigte sie ihre Schritte, während sie ihr Gedächtnis unermüdlich nach einer Antwort durchstöberte. Aber der erlösende Einfall wollte sich nicht einstellen. Der Hauptplatz des Dorfes blieb hinter ihr zurück. Reetgedeckte Gebäude oder solche aus massiven Bohlen gebaut, flankierten links wie rechts die Straße, die sie entlangeilte. Ein gurgelndes Bächlein floss durch Heledd, trennte einige Hütten und Gehöfte von der Ortsmitte. Die Bretter der hölzernen Brücke knarrten leise als Rynn geschwind über sie hinwegsetzte. Hier spaltete sich der Pfad und sie wählte, ohne inne halten zu müssen, die rechte Abzweigung. Zehn Atemzüge darauf stand sie vor Ehrens Gutshof, der sich etwas abgseits vom Dorf befand. Der Klingenmeister befürwortete die Ruhe der Abgeschiedenheit. Er war der Geschäftigkeit und Unrast der Städte überdrüssig geworden, hatte er ihr einmal verraten. Und selbst der Trubel, den die Dörfler mit ihren derben Festen Jahr für Jahr veranstalteten war ihm zuwider, weshalb er oft mit seiner Abwesenheit glänzte. Man sprach deswegen nicht übler von ...
    ihm, aber so hatte er sich den Ruf erworben, nicht der geselligste Mensch zu sein. Eine Einschätzung die vollkommen unzutreffend war, wie sie selbst nur zu gut zu beurteilen wusste. Ehren war ein überaus geselliger Mensch, allerdings suchte er sich seine Freunde und Vertrauten sehr genau aus, und lediglich jene, die seinen Respekt erlangten, denen maß er auch Gastfreundlichkeit bei. Es herrschte Stille, als Rynn das Tor aufsperrte, das in dem Holzzaun eingelassen war, welcher seinen Grund und Boden wie eine robuste Palisade umgab. Nur sehr selten verirrte sich der Lärm der Dörfler hierher, was ihrem Meister äußerst genehm war, denn so jammerte auch niemand über das andauernde Schwertergeklirre, das sie bei ihren Übungen erzeugten. Geflissentlich schaute sie sich um. Zu beiden Seiten neben ihr lagen die vernachlässigten Äcker ihres Lehrers, da er sich hin und wieder in der Rolle des Farmers versuchte. Aber die Erzeugnisse, die er der Erde abrang, waren überwiegend nicht genießbar. Sie ließ diese hinter sich und näherte sich dem Haus, einem großen Gebäude mit einem Fundament aus Stein und einem Aufbau aus soliden Balken. Im Inneren musste ein Feuer im Kamin brennen, denn weißgrauer Rauch quoll aus dem Kamin. Aber ehe sie die Tür öffnete fiel ihr auf, dass der Bereich hinter dem Haus ebenfalls vom Schein der Flammen erhellt wurde. Was hatte das zu bedeuten? Skeptisch verengten sich die Brauen über ihren grünen Augen und sie umrundete das Bauwerk. Kaum wurde sie vom Licht der ...
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