1. Im Garten 02


    Datum: 31.01.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    sich selbst zur Ruhe. Das Verlangen nach einer Zigarette war unwiderstehlich. Gierig sog sie den Qualm ein, hustete, rauchte weiter. Wein! Kühl und beruhigend war der weiße Wein, den sie sich einschenkte und mit kleinen Schlücken trank. Sie entspannte sich. Aber ihre Gedanken waren nur, nur, nur bei diesem Nachmittag, bei diesen Fotos, bei ihrem Cousin! Wie zuvorkommend er gewesen war, wie höflich und wie zurückhaltend. Er hatte nicht die geringsten Anstalten gemacht, sie zu berühren. Er hatte keinen Versuch gemacht, die Situation auszunutzen. Dafür war sie ihm mehr als dankbar. Er hätte so leicht versuchen können, sie zu berühren. Aber er hatte es nicht getan! Und wie ruhig er geblieben war die ganze Zeit. Als hätte er nur beobachtet, gelauert, gewartet. Aber worauf? Darauf das sie den ersten Schritt machte? Worauf wartete sie selbst überhaupt? Antworten wusste Sarah keine. Von den Fragen allerdings, die sie bewegten, lenkte sie nichts ab, kein Film, keine Zeitschrift, nichts. So saß sie alleine in dem riesigen Wohnzimmer und dachte und träumte. Als sie zum Telefon griff, war das fast eine automatische Bewegung. Wie von selbst wählte sie seine Nummer. Als er sich meldete, schlug ihr das Herz bis zum Halse. Sie war sich überhaupt nicht sicher, was sie sagen oder fragen wollte, wusste nicht einmal, warum sie zum Hörer gegriffen hatte. "Hallo?" Jules Stimme klang ruhig und tief. Sarah genoss diesen Klang bei jedem Telefonat. So auch heute. "Hallo Jules." Schweigen. "Hallo ...
    Sarah. Ich habe gewusst, dass Du das bist." "Ich wollte Dir nur etwas sagen. Bitte verstehe mich nicht falsch. Aber Du solltest mich, ich meine den heutigen Nachmittag, nicht falsch verstehen. Ich habe das nicht geplant oder so. Ich habe es auch nicht vorhergesehen. Es ist einfach so passiert. ich habe mich gehen lassen. Vielleicht ist mir die Sonne zu Kopf gestiegen, ich weiß es nicht. Aber verstehe mich bitte richtig. Ich habe so etwas noch nie erlebt, so etwas ist mir noch nie geschehen. Ich weiß, dass auch Du mich für unnahbar hältst, für distanziert. Aber das bin ich nicht. Ich habe nur Angst, die Kontrolle zu verlieren. Ich habe nur Angst, dass Du mich für etwas hältst, das ich nicht bin. ich bin völlig durcheinander. Ich..." "Sarah!" Jules sprach ihren Namen sehr gedehnt aus, ganz ruhig und betont tief. "Sarah. Bitte höre mir einen Moment zu. Ich weiß, dass Du Dir diesen Nachmittag auch anders vorgestellt hast. Ich habe ebenfalls nicht damit gerechnet, so etwas erleben zu dürfen. Dich so erleben zu dürfen. Du hast mir heute gezeigt, dass Du anders sein kannst, als Du scheinst, dass Du anders sein kannst, als Du Dich gibst." "Habe ich, hat es... ich meine... warst Du aufgeregt?" "Meine liebste Cousine, die ich verehre und mag, die ich auch ohne diesen Nachmittag sehr aufregend fand und finde, hat mir erlaubt, sie zu fotografieren. Du hast es mir erlaubt. Und Du hast Dich mir gezeigt, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte. Ich habe Dich zum ersten Mal so gesehen, wie ...
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