1. Ma Tour sur Monica Lierhaus Teil 01


    Datum: 07.12.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    War ich vielleicht sauer, als mich mein Chef mitten im Sommer nach Frankreich schickte. Nicht nur, weil ich die ganzen Wochen zuvor in Berlin, Hamburg und Wien unterwegs war, sondern auch, weil mir meine Freundin eine ziemliche Szene deswegen gemacht hatte. Ehrlich gesagt, ich hätte mir einen zärtlicheren Abschied gewünscht, vor allem, weil ich sie zwei Wochen lang nicht sehen würde. Und da gerade die letzten vier Spiele der Fussball-WM liefen, widmete ich meine Zeit weniger ihr, als eher dem Fussball. Sicher, wir schliefen miteinander, vor allem in der Zeit zwischen dem Halbfinals und dem Finale, aber es war nicht gerade leidenschaftlich, sondern eher Pflichterfüllung. Meine Freundin ist genauso fussballbegeistert wie ich und ich reagierte eifersüchtig darauf, wenn sie von ihren Lieblingen Poldi, Schweini und vor allem Jens Lehmann schwärmte. Aber andererseits bot ich ihr auch Grund zur Eifersucht, wenn ich anerkennend über die weiblichen Fussballfans mit der Zunge schnalzte oder wenn in der ARD die rothaarige Monica Lierhaus von der Nationalmannschaft berichtete. Unmittelbar am Tag nach der WM machte ich mich auf den Weg nach Frankreich. Ich hatte erst einen Geschäftstermin in Strasbourg, dann in Reims und fuhr dann über Rouen in die Normandie. Ich merkte schnell, daß das unsere französischen Nachbarn von der Fussball-Begeisterung nahtlos in die Radsportbegeisterung übergingen, lief doch die Tour de France. Am Donnerstag hatte ich einen Termin in Caen, den ich relativ ...
    schnell hinter mich bringen konnte. Meine Geschäftspartner waren sehr zuvorkommend, hatten es aber sehr eilig zum Abschluß zu kommen, was mir die Geschichte sehr erleichterte. War mir ganz recht, denn so hatte ich am Freitag wenigstens frei, da ich mit zwei Tagen Verhandlungen gerechnet hatte. Eigentlich wollte ich noch einen kurzen Abstecher zur Pointe-du-Hoc machen, aber ich mußte schnell erkennen, daß die Hauptstraßen gesperrt waren. Eine Nachfrage bei einem Polizisten ergab, daß Caen die Zielstadt der 5. Etappe war. Da ich kein großer Anhänger des Radsports bin und mir nach der WM im eigenen Land der Trubel ziemlich auf den Nerv ging, setzte ich mich in das Café meines netten Hotels, das zum Glück etwas von der Hauptstraße entfernt lag. Es war ca. 25 Grad warm. Zum Glück hatte ich noch einige französische, englische und sogar - mit der Bild, der Welt und der Sportbild -- deutschsprachige Zeitungen ergattern können. Zwei Kellner saßen gelangweilt im Café -- einer blickte mich böse an, wohl weil er mich bedienen mußte und er lieber die Tour geschaut hätte. Der andere löste ihn ganz schnell ab und er erkannte mich als Deutschen. Wir plauderten ganz nett über die vergangene WM und ich erkannte, daß er genauso fussballverrückt wie ich war. Natürlich diskutierten wir über Zidanes Kopfstoß im Finale und er war sehr erfreut von mir zu hören, daß ich den Franzosen den Sieg gegönnt hätte. Allmählich füllte sich das Café und ich hörte aus den Gesprächen, daß ein Tim Boonen -- wohl ein ...
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