1. Nutten für die Alten


    Datum: 04.12.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Copyright by swriter Sep 2015 Es war wieder so weit. Der Kasten mit den Verbesserungsvorschlägen enthielt die Zettel, auf denen mutmaßlich gut gemeinte, aber schlecht durchdachte Ideen zu Papier gebracht worden waren. Bernd Fischer, seines Zeichens Leiter des städtischen Alten- und Pflegeheimes, öffnete den Kasten und kippte dessen Inhalt auf seinen Schreibtisch. Selten bis gar nicht waren brauchbare Vorschläge dabei. Er konnte sich an wenige Ideen erinnern, die hinterher umgesetzt wurden. Was wollte man auch grundlegend hier im Heim verbessern? Die Bewohner würden weder jünger noch gesünder werden. Grundsätzlich fand er die Idee mit den Verbesserungsvorschlägen gut, und so faltete Bernd die Zettel auseinander und legte sie sich zurecht. Insgesamt fünf Mitarbeiter waren gewillt, ihre Ideen einzubringen. Oder einer hatte gleich fünf Vorschläge eingebracht, wie die gute Frau Schlüter, die alles und jeden optimieren wollte, aber nicht wirklich ernst genommen wurde. Was gab es denn dieses Mal für glorreiche Ideen? „Ich schlage vor, zum Nachtisch auch mal Wackelpudding zu servieren. Jedes Mal Schokoladenpudding oder Vanilleeis bringt kaum Abwechslung, und irgendwann hat man sich das Zeug leid gegessen." Der Vorschlag stammte von ... von wem wohl ... von der guten Frau Schlüter, die seit vielen Jahren die Patienten betreute und sich scheinbar große Sorgen um deren leibliches Wohl zu machen schien. Bernd knüllte das Papier zusammen und versenkte einen 3-Punkte-Wurf in den ...
    Papierkorb. Was gab es noch? „Wir sollten regelmäßig Musikabende anbieten. Das würde den Bewohnern bestimmt gefallen." Wer war der kluge Ideengeber? Schon wieder die Schlüter? Oh, nein. Vom Marquardt. Bernd nickte anerkennend. Der junge Mann machte sich. Die Idee an sich war ja gut, nur fanden sich selten Musiker, die kostenlos im Altenheim auftreten wollten. Die wenigen Male, wo man Kindern erlaubt hatte, die Bewohner mit ihren Instrumenten zu quälen, hatten kaum Zuspruch gefunden. Viele Bewohner waren nicht interessiert, einige ohnehin schwerhörig und die meisten Alten hingen ihren Gedanken nach und bekamen gar nicht mit, ob da ein Mädchen auf einer Geige zu musizieren versuchte oder ob ein Junge sein Keyboard malträtierte. Was noch? „Wir sollten eine Prostituierte einstellen, die sich um die Bedürfnisse der Bewohner kümmert. Studien haben belegt, dass Menschen in hohem Alter die gleichen Bedürfnisse wie Jüngere haben und aufblühen, wenn sie ihre Sexualität aufleben lassen können." Bernd Fischer riss die Augen auf. Was war das denn? Wer hatte diesen bescheuerten Vorschlag unterbreitet? Er war nicht unterschrieben, und die Handschrift kannte er nicht. Stammte er von einem seiner Mitarbeiter oder hatte sich ein Bewohner oder Angehöriger einen Scherz erlaubt? Nutten für die Heimbewohner. So was Dämliches. Er knüllte auch diesen Zettel zusammen und warf ihm seinem Vorgänger hinterher, scheiterte aber am Rand des Papierkorbes und ärgerte sich zurecht. Nach Feierabend kehrte Bernd an den ...
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