1. Der Hausmeister


    Datum: 19.11.2017, Kategorien: Ehebruch,

    Der Hausmeister Nun, ich sah mich zwar selbst als Hausmeister, da ich jedoch ein teures und nobles Anwesen eines reichen Pärchens betreute, war meine offizielle Bezeichnung "Facility Manager". Abgesehen von diesem etwas hochtrabenden Auftreten meiner Arbeitgeber war es ein ganz guter Job. Stefan Meinrich war Anfang 40 und ein umtriebiger Fondsmanager, der oft von zu Hause arbeitete und dementsprechend ein Büro eingerichtet hatte, in dem er mit drei Mitarbeitern eine Menge Geld mit dem Börsengeschäft verdiente. Seine Frau Sarah war 26 Jahre alt und versuchte recht erfolgreich, das Geld, das ihr Mann verdiente, in teuren Boutiquen und mit sonstigen High-Society-Aktivitäten auszugeben. Obwohl sie wie eine typische Vertreterin der gelangweilten hochnäsigen Oberschicht aussah - blondierte Mähne, immer perfekt geschminkt, Personal Trainer für ihren ohnehin schon makellosen Körper inklusive - war sie clever und konnte, wenn sie wollte, richtig nett sein. Sie genoss ihr Luxusleben sichtlich, aber bisweilen redete sie sogar mit uns einfachen Angestellten wie mit normalen Menschen. Da sie selbst nie launisch und ihre Wünsche immer vernünftig waren, war sie beim Personal beliebt - im Gegensatz zu ihrem Mann, der uns wie Lakaien behandelte und nie zufrieden war. Ich arbeitete gerade im Wintergarten und erneuerte einige Bodenfliesen, die bei der letzten Party der Herrschaften zu Bruch gegangen waren. Vermutlich diese messerscharfen Stilettos, dachte ich grinsend, als ich darauf ...
    wartete, dass der Fliesenkleber antrocknete und dabei durch die geöffnete Fensterfront in den Garten sah. Eine warme Frühlingsbrise bewegte die dünnen weißen Vorhänge und trug den Duft der zahllosen blühenden Pflanzen und Bäume hinein. Meine Ex hatte auch auf diese High Heels gestanden, fiel mir ein, und mein Grinsen verflog. Sie war bereits die zweite dieses Jahr, die mich verlassen hatte. Mein Erfolg beim anderen Geschlecht war in letzter Zeit sehr überschaubar und ich fragte mich zum wiederholten Mal, woran das lag. Ich war bestimmt nicht hässlich, aber so richtig in Schnappatmung verfiel die Damenwelt bei meinem Anblick auch nicht. An meiner Figur war leider auch kein Adonis verloren gegangen, obwohl ich einigermaßen sportlich und ganz sicher nicht fett war. Wenn ich denn einmal eine Frau ins Bett bekam, waren die in der Regel recht angetan und bisweilen sogar positiv überrascht, aber für eine längere Beziehung reichte das offenbar nicht. Vermutlich wollten die Damen irgendwann doch etwas Aufregenderes und Besseres. Jedenfalls hatte sich meine letzte Freundin dahingehend geäußert, als sie sich höhnisch lästernd aus meinem Leben verabschiedete. Nun, ich war vielleicht nicht der bestaussehendste und auch nicht der ehrgeizigste Mann, den die Welt je gesehen hatte, aber so schlecht sollte es eigentlich nicht laufen, befand ich. Ich unterbrach meine fruchtlosen philosophischen Studien, weil ich aus der Richtung der Büroräume gedämpfte Stimmen hörte. Angesichts der nahezu perfekten ...
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