1. Spanische Tage und Nächte


    Datum: 13.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Ehrlich gesagt: Etwas verärgert stieg ich vor dem Bahnhof in ein Taxi und nannte Siggis Adresse. Der Fahrer maulte etwas, fuhr los und bremste nach weniger als fünfhundert Metern. Es war eine ruhige Villenstraße, und ich sah am Haus, wo wir standen, Siggis Hausnummer. "Ist das hier?", fragte ich den Fahrer. "Sehen Sie doch!" "Den kurzen Weg hätte ich meinen Koffer auch allein tragen können!" "Hätten Sie natürlich. Acht fuffzich." "Für die kurze Fahrt?" "Grundgebühr fuff Maak und mit Gepäck." "Mit dem leichten Koffer -- Gepäcktarif?" "Wie lange soll ich mit Sie hier noch quatschen? Acht fuffzich, sehn Se doch!", und zeigte ungeduldig auf sein Taxameter. Ich bezahlte, gab kein Trinkgeld, worauf er "Geizige Nordseequalle" schimpfte, und ich stieg aus. Man war halt nicht in Griechenland, sondern in Deutschland. Ich sah auf das Namensschild an der Klingel: "Kroll", also war ich richtig. Ich klingelte, und Herta machte auf. "Melanie --? Hat Siggi Sie -- Dich nicht von der Bahn abgeholt?" "Da war kein Siggi -- schön habt ihr's hier!" "Geerbt von meinen Eltern -- eigentlich viel zu groß für uns, vor allem seit Hildegard ausgezogen ist -- aber komm erstmal rein!" Da kam auch schon Siggi angefahren -- sein Wohnmobil hatte sich vergrößert -- Siggi sah uns, ließ das Auto mitten auf der Straße stehen, sprang heraus, lief auf uns zu und begrüßte mich stürmisch. "Entschuldige, ich Blödmann wollte vorher tanken, und da mußte ich eine Schlange abwarten, und dann bin ich doch etwas zu spät am ...
    Bahnhof gewesen. Ich hab gehofft, daß die Bahn ihrem Ruf gerecht wird und der Zug zehn Minuten verspätet ankommt." "Nein, mir zuliebe ist er pünktlich gefahren", antwortete ich lachend, und wir gingen ins Haus. "Du schläfst hier in Hildegards Zimmer", sagte Herta noch im Flur und öffnete die entsprechende Tür, "du kannst schon mal deinen Koffer da abstellen, hier kannst du dich frisch machen, und ich deck inzwischen den Kaffeetisch." "Hier führt Herta die Regie", flüsterte Siggi, aber mit einem Gesicht, aus dem seine Liebe zu Herta sprach. "Hast du ein neues Mobil?" fragte ich noch. "Ja, das alte war schon fast zwölf Jahre alt und hätte einen neuen Motor gebraucht. Das hätte eine Stange Geld gekostet, und so hab ich es günstig an einen Bastler verkauft, der es selbst herrichtet. Dieses ist auch gebraucht, aber nur zwei Jahre alt, und war günstig zu haben. Es ist auch etwas größer innen. -- Also dann gleich beim Kaffee." Ich machte mich schnell frisch, zog mir statt der zerknitterten Reisebluse eine frische an und begab mich auf den Flur. Ich sah schon den schön gedeckten Kaffeetisch, hörte Herta aber noch in der Küche rumoren. "Kann ich dir etwas helfen, Herta?" "Ja, das ist aber nett, schneid hier mal den Kuchen, und ich schütte inzwischen den Kaffee aus." Bald saßen wir alle um den Kaffeetisch und beschnupperten uns. "Herta", begann ich, "willst du nicht mit Siggi fahren und die Frankreich und Spanien ansehen, ich kann mir morgen gern eine Bahnfahrkarte kaufen." "Willst du ...
«1234...24»