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Junge Liebe Teil 11
Datum: 29.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Schritt weiter zu denken. Dennoch fühlte sie weder Scham, noch Verlegenheit. Wenn überhaupt fühlte sie ein leichtes Kribbeln... „Ich will euch nicht zur Last fallen", murmelte Patty zu Boden blickend. Nadia antwortete gar nicht erst darauf, sondern zog die Kleine zu sich und nahm sie in den Arm. Glasklar wusste sie nun, dass sie diesem Mädchen die Freundin sein würde, die sie selbst vor Jahren gebraucht hätte. Sie würde ihre große Schwester sein und Peter ihr großer Bruder. Naja... Vielleicht nicht exakt das, aber etwas in der Art... Fest begegnete sie Renates forschendem Blick. Und wieder hatte sie den Eindruck, nicht wirklich etwas vor der alten Dame verbergen zu können. Als würde die Frau ihre Gedanken lesen und sie völlig durchschauen. Und tatsächlich war da auch ein deutlicher Hauch von Missbilligung. Aber den schluckte sie offenbar ganz gezielt und nickte dann feierlich. Als wollte sie sagen, dass es nicht ihre Entscheidung war und ihr auch nicht gefallen musste, was daraus erwachsen mochte. Mit der Direktheit von Peters Oma hatte sie allerdings nicht gerechnet. „Wenn die Nachbarn etwas von eurem Lotterleben mitbekommen, dann Gnade euch Gott", waren ihre nächsten Worte. Und sie hatte dabei eine Härte in Stimme und Blick, die keinen Zweifel daran ließ, wie ernst sie das meinte. Am Rande registrierte Nadia, dass hier der Ursprung für den Stahl verborgen lag, der Peter vom Wesen her so aufrecht und unbeugsam in den wichtigen Dingen machte. „Der Erste, der es wagt, sich das ... Maul darüber zu zerreißen, das wir Patty bei uns aufgenommen haben, wird mich kennenlernen", knurrte Peter völlig überraschend und keinen Deut weniger eisern. „Das ganze Dreckspack im Dorf konnte jahrelang wegsehen, während Patty Zuhause in einer Besenkammer gehalten und misshandelt wurde. Wer jetzt das Maul aufreißt, dem werde ich heimleuchten." Nadia riss selbst die Augen auf. Aber Renate traten sie fast aus dem Kopf. Sie schnappte nach Luft und erkannte für einen Moment ihren Enkel scheinbar nicht wieder. Sie selbst musste sich hingegen zurückhalten, nicht vor Stolz zu platzen.Das warihr Peter! Trotzdem zuckte sie zusammen, als Peters Oma laut knallend mit der flachen Hand auf den Tisch schlug. Alle fuhren sie zusammen. Und die alte Dame fand zu ihrer Souveränität zurück. „Werde nicht frech, Freundchen", schnappte sie. „Und jetzt Abmarsch, bevor ich dir die Hammelbeine langziehe." Peter sah so aus, als wäre er bereit es darauf ankommen zu lassen. Aber Nadia erkannte, dass Renate nicht noch einmal auf ihrer Forderung beharrt hatte. Und sie verstand plötzlich, dass es nun nur noch um ihre Würde ging. „Gehen wir, Großer", sagte sie sanft und griff nach seiner Hand. Wie erhofft atmete er sofort ein wenig aus und entspannte sich eine Winzigkeit. Zwar drehte er sich etwas steif um, aber höchstwahrscheinlich war er froh, diese Konfrontation nicht fortführen zu müssen. Die anderen beiden ergriffen schon schleunigst die Flucht. Und Peter stapfte ein wenig auf dem Weg nach draußen. ...