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Geschichten aus dem Waschsalon
Datum: 21.10.2017, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus,
Geschichten aus dem Waschsalon Waschsalons sind seltsame Orte. Menschen kommen zusammen, um an diesem Ort ihr Intimstes zu reinigen. Sei es nun die Bettwäsche, in der man sich Träumen und Sehnsüchten hingibt oder die Unterwäsche, die man trägt. Sie packen ihre durchgeschwitzten Klamotten in eine Maschine und warten. Spülen den Schmutz ihres Lebens durch. Jedes Wäschestück eine eigene Geschichte, und der Mensch, der neben dir auf den Schleudergang wartet hat keine Ahnung, welche Geschichte du gerade vom Stoff deiner Wäsche spülst. Vielleicht besitze ich seit Jahren keine Waschmaschine, weil mich Waschsalons so faszinieren. Ich gehöre auch nicht zu jenen, die ihre Wäsche in die Maschine werfen und sich dann während des Waschvorgangs irgendwo herumtreiben. Nein, ich bleibe dort. Warte. Lese eventuell etwas oder gebe mich meinen Gedanken hin. Etwas verzweifelt war ich, als ich vergeblich im Internet nach einem Waschsalon in meinem neuen Wohnort Gera suchte. War sie vorbei, die Zeit, in der ich dort für eine knappe Stunde besinnliche Ruhe fand und mir die Leute anschaute, die um mich herum aus ihren Taschen Hosen, Hemden, Bettbezüge und Unterwäsche in die Waschtrommeln steckten? Die Zeit, in der das gleichmäßige Schleudern den Rhythmus meiner Gedanken vorgab? Überglücklich war ich, als ich schließlich doch einen entdeckte. Und begeistert war ich, als ich ihn das erste Mal betrat. Hier war die Zeit stehen geblieben. Die Maschinen hatten schon einige Jahre gesehen. Ein kleiner ...