1. Der Segeltörn


    Datum: 08.10.2017, Kategorien: BDSM,

    I Da saßen sie nun im Cockpit, die vier Freunde und schipperten mit ihrer Segelyacht durch die trübe Ostsee. Das Wetter war bei weitem nicht so gut, wie sie bei der Planung ihrer Herrentour noch hoffnungsfroh annehmen durften. Der Wind war irgendwie fast ganz abhanden gekommen, die See wirkte bei diesem fast nebligen und konturlosen Wetter bleiern. Die Temperaturen waren mit weniger als 10 Grad auch nicht mehr sehr einladend, auch wenn die warmen Segelausrüstungen diesen Umstand nicht zu einem Problem machte. Was letztlich blieb, war den Motor anzuwerfen und Kurs auf einen der nahen kleinen Häfen der dänischen Südsee zu nehmen. Eigentlich hatten sie erst abends unter Land gehen wollen aber so erreichten sie den Hafen schon am Nachmittag. Nun ist die dänische Inselwelt zwar wunderschön – aber zugleich auch außerordentlich beschaulich. Profaner gesagt, es ist dort außerhalb der Hochsaison nichts, aber auch gar nichts los. Die vier vertäuten das Boot also in einer der vielen freien Boxen und beschlossen zunächst, die Insel beim Joggen kurz zu erkunden. Die Herrentour hatte Tradition bei den vieren. Tagsüber waren sie regelmäßig voll und ganz mit dem Segeln beschäftigt. Dennoch waren sie keine Hardcore-Segler, denen es unbedingt und vor allem bei jedem Wetter auf möglichst viel zurückzulegende Seemeilen ankam, mit denen sie später ein wenig hätten angeben können. Nein, das Segeln sollte ein sportlicher Spaß bleiben, bei dem auch gern einmal rau mit Wetter und See gekämpft ...
    werden durfte – aber eben nur so lange, wie es Spaß blieb. Deshalb war für diese Touren der gesellige Teil mindestens genau so wichtig. Den absolvierten sie unter reichlichem Verzehr von guten Rotweinen im Salon des Bootes, meist bis in die frühen Morgenstunden. Sie hatten endlich einmal frei von Beruf, Familie und Frau. Sie kannten sich gut, die vier – zumindest glaubten sie das, denn sie hatten in den zurückliegenden Jahren viele Gespräche über Gott und die Welt miteinander geführt, oft genug alkoholschwanger die Mysterien des Universums enträtselt, deren Lösungen allerdings am nächsten Morgen nicht mehr erinnern können. Sie waren zwar keine Trinker und hatten noch nie einen wirklichen Exzess auf dem Boot zelebriert, aber weinselig waren sie jeden Abend allemal. Ja, und so glaubten sie, eigentlich schon alles voneinander zu wissen. Alle vier lebten in geordneten Verhältnissen – wie man sagt –, waren finanziell unabhängig, und ihre Partnerschaften ließen es an dramatischem Auf und Ab gerade in dem Maß vermissen, dass keiner die anderen je mit Eheproblemen belastet hätte. Zwar war der Unterschied zwischen Mann und Frau durchaus Thema, aber eher auf einer intellektuellen Ebene, die es zuließ, dass sie sich durchaus auch über ihr eigenes Verhalten amüsieren konnten. Sie akzeptierten, dass sie alle eine Rolle in einem andauernden Sketch von Loriot spielten. So wird es auch nicht verwundern, dass Gespräche über Sexualität bislang eher einen eher geringen Raum eingenommen hatten. Sie ...
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