1. Die Buchlesung Teil 01


    Datum: 04.10.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    zuprostete. Mark vergaß Hunger und Durst. Jetzt! Jetzt MUSSTE er sie ansprechen. Mit ein paar raschen Schritten schnellte er um den Tisch herum und baute sich vor Andrea Sawatzki auf. "Guten Abend!", rief er, mehr als er sprach. "Guten Abend!", raunte Andrea mit sanftem Tonfall zurück, ihm die schmale Hand zur Begrüßung reichend. „Wie geht es ihnen? Ich hoffe, ihre Anfahrt war nicht von allzu großen Unannehmlichkeiten geprägt." Der sarkastische Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Ihre Augen ruhten einen Augenblick zu lange auf Marks durchnässten Schuhen. Er fühlte sich unwohl, nicht für voll genommen. "Danke, es geht mir ausgezeichnet.", antwortete er fast trotzig. „Der Weg hierher war nicht ganz einfach. Die Straßen sind vereist, die Bahnen fahren nicht regelmäßig oder nicht bis zum Ziel, aber ich bin gut zu Fuß." "Das ist nicht zu übersehen!", schmunzelte Andrea Sawatzki lasziv und nahm erneut seine feuchte Kleidung in Augenschein. „Sie haben augenscheinlich einiges auf sich genommen, um heute Abend hier zu sein. Das ehrt und freut mich, nur ein echter Fan tut das." Es folgte ein langer Blick, der Mark nervös werden ließ. Er wusste nicht, wie er das Verhalten dieser Frau einordnen sollte. Veralberte sie ihn? War das einstudierte Professionalität? Wurde er verhöhnt? Oder war das der Blick einer besorgten Frau, die Anteil an dem nahm, was einem ihrer Fans passierte? Er konnte es nicht einschätzen ... "Essen Sie doch und trinken Sie einen Glühwein, um sich wieder ...
    aufzuwärmen und neue Kräfte zu tanken! Die Lesung wird zweimal 30 Minuten dauern, dafür sollten Sie gestärkt sein.", forderte Andrea Mark nun auf und trat einen Schritt näher an das Buffet heran. "Sie haben recht.", bestätigte er und reagierte damit auf das Knurren seines Magens. „Darf ich Ihnen eine Kleinigkeit mitbringen?" Seine Augen wanderten wie von allein zu Andreas Busen. Ein ironisches, wissendes Schmunzeln war die Antwort. "Danke, aber nein. Ich habe einen ziemlich strengen Diätplan einzuhalten. Das Theater und mein neuer Film fordern eine recht große Fitness und Ausdauer. Ich liebe Kartoffelsalat und Würstchen. Allerdings würden mich die Kalorien dazu zwingen, für den Rest der Woche nur noch Ananas und Bananen zu mir zu nehmen." Wieder ein Lächeln, glatt, gewandt und irgendwie, als wollte sie ihn loswerden. "Schade, aber nicht zu ändern.", erwiderte Mark knapp. Ärger und Verunsicherung bestimmten sein Denken und Fühlen. Er realisierte jetzt wirklichen Hunger, unglaublicher Durst ließ seine Zunge am Gaumen kleben. Schon tat er den ersten Schritt in Richtung des verlockenden Bieres. „Wir sehen uns nachher sicher noch einmal, ich bestehe auf einem Autogramm!" Wieder ein routiniertes Lächeln, ein knappes: „Aber sicher doch." Dann wand sich Andrea Sawatzki dem nächsten Gast zu. Marks Enttäuschung fraß sich in sein Gemüt. Eis, Schnee, Sturm, alles hatte er in Kauf genommen, um sein rothaariges Superweib heute Nacht live erleben zu dürfen und jetzt das? Durchfroren und mit ...
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