1. Die Buchlesung Teil 01


    Datum: 04.10.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    Angriffslustig ging der Hüne ein paar große Schritte auf die Mitte des Raumes zu. Andrea Sawatzki saß wie aus Beton gegossen in ihrem Sessel. Ihre Hände zitterten, ihr Gesicht sah aus, als müsste sie schwer mit sich kämpfen, um nicht in Tränen auszubrechen. Die anderen Gäste schwiegen oder tuschelten entrüstet mit ihrem jeweiligen Nachbarn. Mark aber konnte die Situation nicht länger ertragen und sprang ohne nachzudenken auf. "Was soll das hier für eine Vorstellung werden?", blaffte er den Fremden an. „Können Sie sich nicht benehmen wie jeder andere hier? Setzen Sie sich wieder hin und halten Sie die Klappe oder verlassen Sie die Buchhandlung, damit wir Anderen den Abend genießen können!" Der Hüne ging schweigend auf Mark zu. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, hob er seine geballte Faust und schlug zu. Hart und ungebremst traf sie Marks Nase und ließ ihn schwankend zu Boden gehen. Nebelschleier schienen ihn zu umgeben, als er nach ein paar Augenblicken wieder die Augen öffnete. Sein Sehfeld war eingeschränkt, das Gesicht fühlte sich geschwollen an, die Nase brannte wie Feuer. Aber er fühlte die Nähe einer Person, die Weichheit eines weiblichen Körpers. Als er versuchte seine Umgebung wahr zu nehmen, realisierte er, das Andrea Sawatzki ihn im Arm hielt. Beiden saßen auf dem Fußboden der Buchhandlung. Der Raum war leer, alle Gäste waren gegangen. Nebelschleier umkreisten seinen Verstand. "Was ...? Wo bin ich? Was ist passiert?", stammelte Mark, völlig durcheinander. "Ruhig ...
    ... nicht reden! Deine Nase blutet noch immer.", es war tatsächlich Andrea Sawatzki, die beruhigend auf ihn einredete und ihn ein Taschentuch auf seine Wunde drückte. „Wir sind noch immer in der Buchhandlung, aber ich habe die anderen weg geschickt, der Abend ist ruiniert. Mein Management muss die Eintrittsgelder zurückgeben. Ich hoffe nur, dieser Eklat steht morgen nicht in jeder Berliner Zeitung.". Sie seufzte. "Helfen sie mir auf!". Mark versuchte aufzustehen. "Es tut mir so leid, was dir passiert ist.", versicherte Andrea. Allerdings nicht, ohne wieder in ihren spöttischen Ton zu verfallen: „Es ist lange her, dass sich ein Mann für mich geprügelt und mich verteidigt hat." Mark war vollkommen irritiert. Wieso duzte sie ihn plötzlich? Was sollte er aus dieser Situation machen? Wie sollte er zu Hause Kerstin begegnen? Was würde seine Frau sagen, wenn er ihr seine blutig-blaue Nase erklären müsste? Er kam nicht dazu, sich die Antworten zu geben. "Darf ich dich nach Hause fahren?", fragte Andrea besorgt. „Oder hättest du Lust, auf einen Whisky mit zu mir zu kommen? Schließlich warst du der Held des Abends!". Wieder diese Ironie. Mark war irritiert. Meinte sie dieses Angebot ernst? Nie wieder würde er seinem Star so nahe kommen. "Ein Whisky wäre nicht schlecht. Nach Hause komme ich auch mit einem Taxi." "Wunderbar! Dann kannst du bei mir auf das Auto warten, wird lange dauern, heute Nacht!" Ohne ein weiteres Wort stand Andrea Sawatzki auf und zog Mark am Ärmel seines Pullovers in ...
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