1. Prolo lässt sich verführen...


    Datum: 28.08.2017, Kategorien: Verführung,

    galant ein Stück Spießbraten auf, lächelte sie etwas schüchtern an und freute sich, war wohl wieder mal überzeugend. Schüchtern, nein, das war er weiß Gott nicht, aber so tun, so ein "kein Wässerchen trübend" dahergehen, das konnte er verdammt gut. Die alte Sitzordnung löste sich auf, irgendwie saß Irene plötzlich neben ihm. Nettes Geplaudere, schon mal eine kleine zufällige Berührung, mal mit dem Bein, mal mit der Hand, einfach zufällig. Irene war längst in der Falle, doch Jens wartete geduldig ab. Endlich! Tanzmusik. Daniel hatte tief in die Musiktrickkiste gegriffen. Eine feine Mischung von Oldies und modernen Songs. Etwas verlegen ließ sich Jens animieren, zu Tanzen. Galant geleitete er seine Partnerin zur Tanzfläche. Der Hund hatte es wirklich gut drauf, konnte tanzen wie ein junger Gott. Irene schmolz in seinen Armen dahin, hatte bestimmt schon einen nassen Fleck auf ihrem Höschen. Noch ein Tanz, und noch einer. Dann der Tango, Jens war verwegen, hatte alle vermeintliche Schüchternheit abgelegt, zelebrierte den Tango, vernachte Irene schon mal symbolisch auf der Tanzfläche. Augenblicke, Bewegungen, Gebärden, irre. Immer weniger Gäste tanzten weiter, nur den beiden zuschauen wollen, teils neidig ob des guten Tänzers, teils bewundernd, einfach Spitze. Sie waren ein schönes, sehr erotisches Paar und beide wussten das. Selbst der Ex von Irene, längst wieder in festen Händen, sah etwas wehmütig, wie der junge Teufel da seine mal so geliebte Irene führte, ja verführte. ...
    Schlussakkord, fast theatralisch beendeten die beiden den Tanz. Das war's. Irene lag schwer atmend in irrer Rückenlage, als sich sein Mund dem ihrem näherte. Ein weiches Lippenpaar drückte ihr einen lieben Kuss auf den Mund, dann richtete er sie auf, machte eine vollendete und galante Geste und geleitete sie zurück an ihren Platz. Vereinzelt kam Beifall auf, Gemurmel und anerkennende Worte waren zu hören. Irene errötete leicht, war etwas verlegen. Wem hatte der Beifall wohl gegolten haben, doch sicherlich dem Pärchen, nicht dem Einzelnen. Kurz vor Mitternacht, auch eine der so gut eingespielten Marotten von Jens, brach er seine Zelte ab. Irene sah ihn etwas verlegen an, doch dann flüsterte sie ihm ins Ohr: "Du, ich kann dich nicht aufhalten, aber ich erwarte dich um 0.15 vor meiner Haustüre und wehe, du bist nicht da....." Jens sah ihr in die Augen, klar, stark, ohne jede Scheu, sprach: "OK, aber ich warte keine Minute länger!" und ging zur Garderobe, ging nach draußen. Zwanzig Minuten, passt. Er ging nach Hause, zog sich aus, sprang unter die Dusche, ruck zuck, frische Wäsche, bestes Deo, und schon wieder unterwegs, noch drei Minuten bis 0.15 Uhr. Könnte gerade so klappen. Irenes Haus lag in einem Seitenweg. Licht brannte am Eingang. Er ging locker drauf zu, 0.14 Uhr zeigte seine gar nicht so billige Breitling, auch ein Geschenk einer zufriedenen Frau. Nein, nicht seiner Frau, er kannte noch nicht die Pflichten der Ehe, er wollte sie momentan auch gar nicht kennen lernen. 0.15 ...