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Haxnbruch
Datum: 27.09.2016, Kategorien: Romantisch,
Franzl stand auf ging in eine ruhige Ecke zu telefonieren. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich im Laufe des Gesprächs zusehends. Nach einer Weile kam er an den Tisch zurück. "Tut mir Leid ihr Lieben, ich muss zum Luggi. Sein Antrieb am Hörnerlift ist ausgefallen und er kommt allein nicht weiter. Ich wünsch euch noch einen schönen Abend. Ulf, wir sehen uns spätestens zum Frühstück". Er zwinkerte ihm zu und stapfte zur Tür hinaus. "Schade, dass er weg muss. Er ist ein richtiges Unikum". "Ja wirklich schade, ich habe ihn jetzt bestimmt zwei Jahre nicht mehr gesehen. Ich habe es einfach nicht geschafft hierher zu kommen". Es klang nicht nur wie eine schwache Ausrede. Irgendjemand hatte in der Zwischenzeit den Kamin angezündet. Die Holzscheite brannten in einem prasselnden Feuer, dessen Wärme den Gastraum vollständig ausfüllte. Schweigsam schauten sie in die Flammen, die sich wie ein lebendiges Wesen zuckend und ab und zu zischend und fauchend in das Holz fraßen. "Hat Franzl dir von früher erzählt"? "Ja, ich denke das Wesentlichste schon". Irene ergriff Ulfs Hand und drückte sie ganz fest. "Ich glaube, das war nicht alles. Peter, also mein verflossener, hat mein Leben fast aus der Bahn geworfen. Er nahm mir alles. Meine Zukunft, meine Selbstachtung, einen Teil meines Lebens". Eine schweigsame Pause folgte, die Ulf nicht zu unterbrechen wagte. "Ich war damals auf dem Weg in die Nationalmannschaft, wir waren bei den Deutschen Meisterschaften in Oberstdorf. Ich teilte mit meiner ...