-
Träumen ist erlaubt, vielleicht auch mehr
Datum: 19.03.2017, Kategorien: Sonstige,
Eigentlich hasse ich Busfahrten, überfüllte und enge Sitzreihen, Stehplätze neben den widerlichsten und bescheuertsten Leuten der Stadt, einfach nicht mein Fall. Während der langen Fahrt nach Lohrheide hatte ich aber eine gelungene Ablenkung gefunden; eine arabische Schönheit, für die jeder Mann mit Verstand und Potenz seine Familie, seine Häuserreihe und seinen ganzen Stadtteil jederzeit verkaufen würde. Ich sah sie meist leider nur seitlich, aber man sah von weitem ihre weißen Zähne hinter den Lippen hervorblitzen, die der Wind bei ihrer Geburt mit einer Feder in ihr Gesicht gezeichnet hatte. So gerne wäre ich ein kleiner Schweißtropfen gewesen, oder eine Böe, unbemerkt am der kleinen runden Tal ihrer Oberlippe vorbeifließen, sich festhalten und nie mehr dieses Elysium verlassen. Immer von links nach rechts fließen, bevor man sich sinnestrunken nach vorne fallen lässt, über die kleinen Fältchen hin zum Treffpunkt der Lippen plätschert und einen salzigen Geschmack verbreitet, dass sie den kleinen Schweiß gleich mit ihrer Zunge abwischt und man verdunstet auf diesen Lippen verweilen darf, sie schmecken und berühren kann und ihr doch ferner ist, als ich es nun bin. Ein Schlagloch ließ sie fast aus ihren hochhakigen Pumps fallen, aber sie fing sich gekonnt an der Haltestange ab, ihre langen schwarzen Haare lagen nun über ihren fast freien Schultern und schaukelten im Wind, in jeder Bewegung, bei jedem Schlagloch auf diesem Höllenritt. Leicht gelockt ließ es sich vom Schopfe ...