1. Klassentreffen mit Nicole


    Datum: 25.09.2016, Kategorien: 1 auf 1,

    Nicole ärgert sich über den Anflug von Melancholie. Schon eine Weile sitzt sie mit Karsten abseits von der fröhlichen Runde. Sie verpasst dem Mann ausgelassen einen kleinen Knuff und protestiert: "Tust ja, als wärst du ein alter Mann!" Karsten verteidigt sich: "Immerhin, schon ein bisschen deprimierend, so ein Klassentreffen nach 16 Jahren. Alle haben sich ganz schön verändert." Er langt in die Tasche und lässt die Autoschlüssel am Zeigefinger baumeln. "Du willst doch nicht etwa wirklich fahren mit deiner Fahne?" erschrickt die Frau. "Ich muss! Du weisst, ich habe kein Zimmer mehr bekommen." "Mach keinen Quatsch...dann schlaf schon lieber bei mir. Ich hab ein Doppelzimmer." Als die Worte raus sind, bereut sie Nicole bereits, denn was aus seinen Augen blitzt, das ist eindeutig. Sie weiss, dass er bereits auf der Penne in sie verliebt war. Sanft streift sie seinen Arm und warnt: "Mach dir keine falschen Vorstellungen. Du weisst, dass ich mit Männern nichts anfangen kann." Wehmütig steht Karsten sofort vor Augen, wie sehr er sich um dieses Mädchen bemüht hatte. Die Freundin an ihrer Seite war stets ein unüberwindliches Hindernis, schon während der Schulzeit und auch später beim gemeinsamen Studium. Sicher nicht der einzige Grund, warum er noch immer Single ist, aber ein wenig vielleicht schon. Noch einmal werden die beiden von der grossen Runde eingefangen. Noch einmal hängt man mit einer Meute an der Bar, dann setzen sie auf dem Weg zum Hotel schweigend einen Fuss vor den ...
    anderen. Jeder hat gemischte Gefühle. Das Angebot des Doppelbetts steht noch. Mutig bemühen sie sich beide, in aller Unbefangenheit alter Kumpel, ihre Sachen fallen zu lassen. Karsten gelingt das nicht ganz. Er muss sich abwenden, als ein Seitenblick die Frau streift, die nur noch im Slip ins Bad schlüpft. Er will ihr nicht gönnen, die Verfassung in seinem Schoss abzulesen. Als sie in ihrem niedlichen, knappen Nachthemdchen zurück ist und nun doch irritiert ins Bett springt, steht er bereits im Pyjama. Bei ihrem Erscheinen muss er sich allerdings schon wieder abwenden. Auch die Ausbuchtung seiner Hose soll sie nicht sehen. "Wir sind verrückt", brummelt Karsten. Er kommt unschlüssig in einer Duftwolke aus dem Bad. Er ist nicht sicher, ob er wirklich zu ihr ins Doppelbett steigen soll. Nicole ist inzwischen schon wieder locker und frotzelt: "Mit einer Lesbe neben dir müsste es doch sein, als würdest du mit einer Schwester schlafen!?" Karsten ist nicht nach einem Scherz. Er greift den blossen Arm vom Deckbett, küsst sehr innig die feine, schmale Hand und fällt in ihr recht gut bekannte Schwärmerei, wie schön ein gemeinsames Leben geworden wäre. In seiner verbalen Schwärmerei wird er kühner, trägt den warmen Hauch seiner Lungen und auch eine Spur der heissen Lippen bis zur nackten Schulter. Nur einmal zuckte Nicole unwillig, als der Mann die Ellenbeuge berührte. Nun, wo er den Brustansatz schmeichelt, den der grosse Ausschnitt des Nachthemdes freigibt, nimmt sie es fast hin, wie eine ...
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