1. Erste Schritte


    Datum: 14.02.2017, Kategorien: BDSM,

    Kapitel 1 Beim Blick in den Spiegel, war sie sich sicher übertrieben zu haben. Die Augen schminken -- na gut, das geht ja noch. Aber auch noch roten Lippenstift? ‚Er denkt bestimmt ich bin leicht zu haben', dachte sich Annelie. Den Griff zum Taschentuch um die Farbe aus ihrem Gesicht zu wischen stoppte sie auf halbem Wege. ‚Er weiß ja sowieso, dass er mich immer haben kann', ein kleines Schmunzeln huschte über ihre Lippen. So würde sie sich wenigstens in ihrer Wirkung auf ihn sicher sein. Mit flinken Händen fasste sie sich bei einem letzten Blick in den Spiegel in die Haare, schnappte sich schnell den Schlüssel und verließ eilig die Wohnung. ‚Das wird ihm gar nicht gefallen, wenn ich jetzt auch noch zu spät komme', schoss ihr durch den Kopf. Der Gedanke wurde aber gleich gerügt, ‚er war auch schon mal zu spät und ist einfach darüber hinweggegangen -- als wäre es selbstverständlich, dass ich auf ihn warte'. Nichts desto trotz lief sie mit ihren hohen Schuhe zügig über die dunkle Straße. Dass ihr Mantel sie in ihrem Kleid kaum von der kalten Nachtluft schützte, merkte sie nicht einmal. Am Ziel angekommen warf sie außer Atem einen Blick durch die Glasfront der Bar. Er war schon da. Die Nervosität umschlang sie wie die warme Luft, als sie eintrat. Hatte er sie noch nicht gesehen? Er saß an einem kleinen Tisch in einer ruhigen Ecke und telefonierte. „Es tut mir leid." Annelie beugte sich zu ihm herunter, um ihm einen Begrüßungskuss auf die Wange zu geben. „Ja, genau. Mach das so. ...
    So, ich muss jetzt Schluss machen. Ich muss mich hier um was kümmern", knurrte er in das Handy ohne ihren Kuss zu erwidern. Annelie stockte der Atem. ‚Das kann jetzt nicht wirklich sein Ernst sein'. „Du bist doch manchmal auch zu spät." Verteidigte sie sich. ‚Warum zum Henker kling ich so weinerlich?' fragte sie sich. „Na ja, ich hab ja schon gesagt, dass es mir leid tut", sagte sie laut. „Setzt dich doch." Diese leise Aufforderung klang weniger höflich als wie ein Befehl. Annelie war es gar nicht aufgefallen, dass sie noch betölpelt vor seinem Tisch herumstand. Als sie sich ungalant auf ihren Stuhl fallen ließ, beobachtete sie ihn, wie er seine markanten Kieferknochen aufeinander zu reiben schien. ‚Warum muss er auch noch wütend so sexy aussehen?' „So, jetzt ist aber gut. Ich finds toll, dass wir es trotz aller Widrigkeiten geschafft haben uns heute zu treffen. Du nicht?" Aus dem Augenwinkel sah sie die Kellnerin und drehte sich zu ihr um: „Ich hätte gerne einen Gin Tonic, ja?" „Du hast Recht. Die Widrigkeiten können wir ja auch nachher klären, wenn wir unter uns sind." Sein Ton war zwar leicht, aber die Aussage unmissverständlich. Annelie merkte wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. ‚Warum muss mich sowas gleich ganz weich machen -- untenrum?' „Und wie war dein Tag?" ‚Jetzt bloß ein bisschen leichte Unterhaltung anzetteln, bevor er noch merkt, was er in mir auslöst.' Natürlich wusste sie, dass es schon zu spät war. Er wusste ganz genau was in ihr vorgeht. Trotzdem schien ...
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