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Eine heiße Sommerwoche
Datum: 06.12.2016, Kategorien: Reif,
Brücken gebaut. So war es sogleich zwischen uns. Die Dame erzählte, dass sie schon seit Jahren geschieden sei. Ihre Kinder seien schon erwachsen und wohnten zum Teil im Ausland. Richtigen Kontakt gebe es immer seltener, seitdem auch sie in die Ferne habe ziehen müssen. Ich horchte auf, als sie von der in einigen Jahren bevorstehenden Rentenzeit zu sprechen begann, und fragte mehr Bestätigung erheischend nach: "Ach, Sie wollen in Altersteilzeit gehen?". "Nein.", lachte sie, "In vier Jahren ist spätestens und endgültig Schluss." Da verstand ich, dass sie noch gut fünf Jahre älter war, als ich gedacht hatte. Uns trennten also fünfzehn Lebensjahre. Und wir begannen unsere Erlebnisse der Kindheit auszutauschen. Karin, so stellte sie sich mir im Laufe des Nachmittags vor, hatte noch die Bombardierung unserer Heimatstadt erlebt. Ich hatte diese Erfahrung als Nachgeborener natürlich nicht gemacht. Aber beide hatten wir intensive Erinnerungen an die zerstörte Stadt, die ihr neues Gesicht erst weit nach Kriegsende gefunden hatte. Bis dahin konnte man allenthalben Trümmergrundstücke, aufrecht allein stehende Giebelwände und viele leere Plätze sehen, die den Blick in die Ferne eröffneten. Heute sind diese Baulücken geschlossen. Es gibt keine Fernsicht mehr auf Nebenstraßen. So manche andere Erinnerung an ferne vergangene Zeiten tauschten wir aus. Wie wurde damals noch die Milch frisch am Tresen des Milchgeschäfts ausgeschenkt. Lastwagen durften mit zwei Anhängern fahren und hatten oft ...