1. Weihnachten mit der Kollegin


    Datum: 16.11.2016, Kategorien: 1 auf 1,

    Am 01. Dezember hatte ich nun endlich meinen neuen Job angefangen. Aufgrund der Tatsache, dass ich schon des Öfteren meinen Arbeitgeber gewechselt hatte, machte mich das auch nicht weiter nervös. Nervös wurde ich erst, als ich einer Kollegin auf dem Flur begegnete. Es muss wohl am dritten oder vierten Tag gewesen sein. Als ich auf dem Weg in unsere Anlagenbuchhaltung war. Irgendwo kurz vor dem Büro, in welchem das Meeting stattfand, sah ich auf der rechten Seite eine geöffnete Tür. Im Vorbeigehen schaute ich hinein und sah dort eine jüngere Frau mit längeren blonden Haaren stehen, die gerade dabei war, ihren Kaffee, oder ein ähnliches Getränk zu mischen. Obwohl es nur der Bruchteil einer Sekunde war, in der ich diese Frau vor meinem Auge hatte, ging sie mir jedoch den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Als ich nur Minuten später im Meeting saß, sah ich dieses verführerische Lächeln noch vor meinem geistigen Auge und es fiel mir schwer, an dem Gespräch teilzunehmen, geschweige denn allen geäußerten Gedankengängen zu folgen. Sie ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Als ich später in meinem Büro saß, hatte ich zwei Probleme. Wer war sie eigentlich und wie sollte ich nun mit meinem Erlebnis umgehen. Am nächsten Tag kam mir der Zufall zur Hilfe. Ich bekam eine Mail von einer Petra aus der Buchhaltung, die allen Kollegen aus unserem Verwaltungsbereich mitteilte, dass man sich am kommenden Donnerstag auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt treffen wollte. Das Treffen sollte vor ...
    irgendeiner Hexenbude um 18 Uhr sein. Obwohl ich die nächsten Tage noch öfter im Gebäude und auch in unserer Kantine unterwegs war, hatte ich nicht mehr das Glück, diesem Wesen zu begegnen. Vielleicht war das im Nachhinein betrachtet auch gut so, denn was hätte ich eigentlich sagen wollen? Irgendwann hatte ich mich dann auch mal bei Petra erkundigt, wie viel Leute denn zugesagt hätten. Eigentlich war die Frage von mir Blödsinn, denn mit den meisten Namen konnte ich eh nichts anfangen und zum anderen wusste ich ja immer noch nicht, wie die blonde Frau heißt. Also musste ich bis zum Donnerstag warten und mich überraschen lassen. Der Arbeitstag lief eigentlich so, wie jeder andere auch. Blödsinnige Rückfragen von diversen Kollegen und die Uhr wollte sich einfach nicht auf den späten Nachmittag zu bewegen. Ein Blick nach draußen zeigte mir, dass es dort genau so trübe war, wie ich mich mit meinen Gedanken fühlte. Je näher der Zeitpunkt des Treffens rückte, desto größer wurde meine Unlust. Um 16:30 packte ich meine Sachen zusammen und fuhr den PC hinunter. Ich nahm meine Jacke und begab mich zum Ausgang des Verwaltungsgebäudes, als ich die Frau am Ende der Treppe vor dem schwarzen Brett stehen sah. Meine Absätze hallten etwas auf den Treppenstufen und unwillkürlich sah sie zur Treppe hinauf. Unsere Blicke trafen sich und beide lächelten wir uns etwas an. Mit jeder Stufe weiter hinab fielen mir die Schritte schwerer. Während noch die Gedanken in meinem Kopf herumschwirrten, was ich ...
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