1. Gaumenfreuden


    Datum: 28.06.2018, Kategorien: Verführung,

    Gaumenfreuden In nebliger Novembernacht wird's in der Speisekammer klamm So unsanft um den Schlaf gebracht friert ein Rückenstück vom Lamm hofft, dass es dem kalten Tod entgehe sehnt sich nach Nähe * Von des jungen Fleisches Zittern erwacht ein Bündel Rosmarin Beginnt des Lammes Duft zu wittern und kriecht verstohlen zu ihm hin Berührt es zärtlich an den Flanken mit Hintergedanken * Dieses bleibt nicht unentdeckt Denn dunkle Chilischokolade die nach purer Sünde schmeckt erregt das Tun in höchstem Grade Die edle Rippe, handgeschöpft ist nicht zugeknöpft * Schon spürt das Lamm wie sie sich schmiegt Die Sache wird jetzt delikater Noch hat sie jeden rumgekriegt doch nie war die Versuchung zarter Am liebsten würde sie jetzt kosen wie die Franzosen * Im Rosmarin regen sich Triebe und während seine Lippen blühen raunt leise er von Lust und Liebe bringt so die Süße zum Erglühen Dem jungen Schaf flüstert er zu: Ich will dich, du * Das Fleisch kann keine Schenkel spreizen abhanden kam ihm auch die Brust Es geizt zwar nicht mit Rückenreizen doch fehlt dem Unschuldslamm die Lust Während die andern dreckig tuscheln will es nur kuscheln * Es hört die beiden wohlig stöhnen und langsam weicht die Gegenwehr Ihm ist, als könnt es sich gewöhnen an diese Sorte von Verkehr Der erste Schweiß entweicht den Poren ganz ohne Schmoren * Bald wird erhitzt vom Koitieren die Schokoladenbutter weich So geil war's nicht mal beim Conchieren Dem Lamm indes fehlt ein Vergleich war keusch und tugendhaft zeitlebens vergebens * Die Schokolade schmilzt zur Soße vermischt sich mit des Lammes Saft und nach dem letzten Stoß in dessen Schoße der einst so stolze Rosmarin erschlafft So haben sie, auch wenn es klebt heut Nacht gelebt
«1»