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Im japanischen Bad
Datum: 26.06.2018, Kategorien: Romantisch,
warm, wie gesagt, fast heiß und ich tauchte nur ganz behutsam ein. Das Wasser war leicht sprudelnd und ganz besonders dort, wo ich eintauchte, sprudelte es besonders, hatte ich den Eindruck. Außerdem war das Becken schwach beleuchtet, aber so, dass man die eigentlichen Lampen gar nicht sah. Es war, als ob das Licht direkt im Wasser entstehen würde, was wahrscheinlich daran lag, dass das Wasser von Million feinster Luftbläschen durch setzt war und so das Licht tausendfach reflektiert und gebrochen wurde. Was war ich froh, dass keine gaffenden, tuschelnden und kichernden Japaner im Becken saßen und mich wahrscheinlich für ein Weichei hielten, ein Gaijin eben. Die Beine einzutauchen, das ging noch, doch als sich die Wasserlinie immer mehr meinem Schritt näherte, wurde ich empfindlicher und hatte Sorge, dass ich nachher eventuell mit hartgekochten Eiern aus dem Bad entsteigen würde. Vorsichtig spritzte ich mich selbst nass und irgendwann war ich dann endlich eingetaucht und saß mit Blick auf den in der Dämmerung versinkenden Pazifik, das Wasser bis knapp an die Schultern im Becken und begann mich endlich zu entspannen, richtig zu entspannen. Die Wärme durchdrang meinen Körper, die feine Luftbläschen platzten ganz leise an der Wasseroberfläche und verursachten ein Geräusche, das mich an Champagner erinnerte. Aus der Tiefe hörte man leise die Brandung des Pazifiks, wie sie gegen die Felsen schlug und über allem lag das Zirpen der Zikaden. Ich hatte den Kopf zurückgelegt und ...