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Die Wette
Datum: 27.05.2018, Kategorien: Sonstige,
von meinem Bruder und seiner Tussi ertragen. Die waren wohl auch erst kurz vorher gekommen und gingen davon aus, dass sie das Haus für sich hatten. Auf jeden Fall haben die schön blöd geschaut, wie ich dann zum Frühstück kam." "Kann ich mir vorstellen. Und weiter, Du konntest dann doch am Samstag wieder los ..." "Bin ich auch. Und habe dann echt einen netten Kerl getroffen, habe die ganze Zeit darauf geachtet, dass der nicht zu viel trinkt, obwohl er etwas geknickt war, weil seine Ex gerade erst mit im Schluss gemacht hatte. Eigentlich genau das Richtige für einen One-Night-Stand. Den hätte ich schon wieder auf den Geschmack gebracht, dass auch andere Mütter schöne Töchter haben." "Ja und? Wollte er nicht?" "Doch! Er wollte schon." Mein Lächeln war jetzt unecht. "Also?" "Bis aus dem Tanzschuppen sind wir rausgekommen." "Und dann?", fragte Tanja, nachdem meine Pause wohl etwas zu lange für sie wurde. "Draußen steht auf einmal seine Ex da, auch mit zwei Weibsen unterwegs. Die beiden haben sich nur angeschaut, ich weiß nicht wie lange, aber dann sind die sich in die Arme geflogen und ich stand da wie Schippe sieben." "Oh Scheiße!", erwiderte Tanja und ihr Gesicht sprach: Oh, wie schön! "Ja, echt Scheiße! Ich war natürlich abgemeldet und durfte dann wieder alleine nach Hause." "Oh, Süße, das ist echt scheiße am Laufen bei Dir." "Ich war dann den ganzen Sonntag alleine zu Hause und habe einen solchen Frust geschoben, dass ich mein Döschen den ganzen Tag wie blöd geschrubbt habe. ... Da unten war dann zwar irgendwann Ruhe, aber ich habe mich nur noch elend gefühlt." "Oh, Süße, das versteh ich. Weißt Du was, Du solltest mal wieder mit mehreren unterwegs sein, das bringt meistens mehr Erfolg. Ich habe Michael so kennen gelernt, Karin ihren Harald und die anderen auch ihre Macker. Da sind alle etwas lockerer drauf, das kennen lernen ist etwas unverbindlicher und doch offener, wenn Du verstehst was ich meine." "Ich versteh Dich schon, Tanja. Vielleicht sollte ich mal wieder wirklich mit den anderen los und nicht nur alleine losziehen." "Eine Garantie kann Dir niemand geben, Süße, aber vielleicht wirst Du so wieder etwas lockerer drauf. Und Du weißt ja, wenn das Döschen juckt, nicht mit Gewalt versuchen einen zu finden, das klappt meist nie, oder Du erwischst den Ramsch." * "Manuela, Telefon!" Die Worte drangen in mein Unterbewusstsein, ohne, dass ich sie richtig wahrnahm. Ich drehte mich in meinem Bett um und versuchte meinen Traum festzuhalten. Allein, es gelang mir nicht. "Manuela, Telefon! Komm endlich!" Jetzt konnte ich den Ruf meiner Mutter nicht mehr überhören. "Ich komm ja schon!", brüllte ich zurück und streckte mich mühsam. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es erst 09:00 Uhr war. Mitten in der Nacht! Welcher Idiot wollte mich denn jetzt sprechen? Oder war schon wieder Montag und ich hatte wie üblich die erste Vorlesung verpasst? Nein, heute war Samstag, dessen war ich mir sicher, ansonsten wäre ich gestern nicht mit meinen Freundinnen versumpft. ...