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Am Fenster
Datum: 20.05.2018, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus,
Eine wahre Begebenheit. Um halb zwei Uhr früh wollten wir uns treffen. Als ich durch die dunkle Quartierstrasse strich, bedrängten mich Fragen. War es nicht leichtsinnig, mich auf eine anonyme Einladung hin an diesen fremden Ort zu begeben? Konnte ich sicher sein, dass ich die lange Reise nicht vergeblich unter die Räder genommen hatte? War das in Aussicht gestellte Vergnügen nicht bloss ein Vorwand, um mich als vermeintlich gut situierten Herrn in eine räuberische Falle zu locken? Ich merkte, wie mein Atem kurz wurde. Dann bog ich in den Weg zum Gebäudekomplex ein, den ich auf der Karte markiert hatte. Dort, jener Häuserblock musste es sein! Mit pochendem Herzen näherte ich mich vorsichtig dem Eingang auf der Rückseite des Hauses. Nichts rührte sich. Ich wartete. -- Da, plötzlich schlüpfte eine schmale Gestalt durch die Eingangstüre und bewegte sich hastig auf mich zu. Der Mann begrüsste mich kurz und hiess mich, ihm zu folgen. Dann verschwand er wieder im dunklen Flur. Einen Moment lang zögerte ich, dann folgte ich ihm. Es war die Wohnung im Erdgeschoss rechts. Dort musste ich mich ans offene Fenster stellen und durch eine Lücke zwischen halb zugezogenem Vorhang und Rahmen ins Zimmer spähen. Offenbar liess sich die Frau lieber von einem anonymen Schemen beobachten als von einem Menschen mit Gesicht. Ich besah meine Gastgeber im hellen Licht der Deckenbeleuchtung. Die beiden waren nicht gleich alt und auch sonst bemerkenswert verschieden: der Mann Ende vierzig, graumeliert, ...