1. Lady in Red Jeans


    Datum: 07.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Auf den Klang der altmodischen Glocke öffnet sich die Aufzugtür. Ein großer, kräftiger Herr im dunklen Anzug erscheint. Er tritt in den Flur, liest kurz die Hinweisschilder und geht den Gang hinunter. Der vornehme Teppich dämmt das Geräusch seiner schweren Schritte. Er sucht nach einem bestimmten Zimmer. Je näher die eine Zimmernummer kommt, um so stärker steigt die Anspannung in ihm, und als er dann vor der richtigen Türe steht, klopft sein Herz bis zum Hals. Sicherheitshalber sieht er noch einmal auf seine Uhr, dann klopft er leise. Dreimal. Aufmerksam lauschend verharrt er einen Moment, rückt seine Krawatte gerade, und drückt behutsam die Klinke nieder. Die Tür ist unverschlossen. Er tritt in den dunklen Vorraum und wartet einen Moment, bis sich seine Augen an das spärliche Licht gewöhnt haben. Während er wieder horcht und angestrengt in den Raum vor ihm starrt, kann er eine ganz feine Spur dieses blumigen Parfums wahrnehmen. Sofort erinnert er sich an sie. An diese hübsche, zierliche Frau in den Dreißigen, vor ein paar Tagen, in dem Schnellrestaurant an der Autobahn. Ein Blondschopf in engen roten Jeans. Er hatte sie aus der Distanz gemustert. Sie wußte nicht, daß er schon da war. Wie eine Ware hatte er sie aufmerksam taxiert. Er hatte Sie beobachtet, wie sie mit ihrem Begleiter am Tisch saß, wie sie aufstand und zur Selbstbedienungstheke ging, um Kaffee zu holen. Er hatte ihre schmale Figur beurteilt, ihren elastischen Gang bewertet. Das mochte er. In dem Moment war ...
    sie noch ein Objekt, dem er sich zuwenden konnte, oder an dem er vorbeigehen konnte. Er hatte die Wahl. Ja, er hatte tatsächlich einen kleinen Augenblick überlegt, ob er sich überhaupt zu erkennen geben sollte. Sie war nicht so fraulich und üppig wie er es sich erträumt hatte. Enttäuschend eigentlich. Ihre Brust war eher flach, ihre Hüften waren jungenhaft schmal. Aber sie hatte einen süßen, festen kleinen Po. Solche Gelegenheiten boten sich nicht oft. Ihr Mann sah sich suchend um. Er sprach ihn an. Sie kannten sich. Sie tauschten schon seit Wochen E-Mails aus. Aus der Nähe sah man ein paar kleine Fältchen um die Augen der Frau, die ihn ernst und aufmerksam ansah. Sie ließ ihn eine gewisse Verachtung spüren, als sie merkte, wie er sie betrachtete. Dem Blond ihres Haars hatte sie etwas nachgeholfen, mit Schminke sparte sie nicht, aber ihr Körper wirkte straff und frisch. Das zählte. Sie war nicht hausfraulich oder muttihaft, wie er befürchtet hatte. Obgleich, ihre Hände waren ein wenig rauh von der Hausarbeit, die Fingernägel kurz. Sie schien doch ein bißchen beeindruckt zu sein, von seinem trainierten Body. Ihren Mann überragte er um wenigstens eine Handbreit. Lächelnd erinnerte er sich, wie sie kühl zu ihm aufgesehen hatte. Ein warmes Gefühl war in seiner Brust gewesen. Daß sie so abweisend war, war ihm egal. Ihr zarte Figur hatte ihm gefallen. Und ihr kleiner knackiger Po. Und je öfter er in den Tagen danach an sie dachte, desto mehr rührte sie ihn an. Sein Verlangen stieg ...
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