1. Ein heisser Frühlingstag


    Datum: 24.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ich arrangiere Objekte und Menschen zu Kunstwerken des Augenblicks. Wir machen dann eine Session, also mit Bekannten und Freunden genießen wir dann den vergänglichen Augenblick. Joseph Beuys hat so etwas vor fünfzig Jahren mit Objekten angefangen und in Amerika habe ich Anregungen bekommen, auch Männer und Frauen zu Aktionen mit Objekten zusammenzuführen. Wie eine Choreografie musst du dir das vorstellen. Und was machst du so?" Ich war perplex. Sie als moderne Künstlerin, das hätte ich doch nicht erwartet. Aber vielleicht auch deshalb das Interesse für die Märchenfilme. Ich sagte ihr, dass ich auch ein wenig künstlerisch tätig bin. So würde auch ich Objekte arrangieren, aber es wären eben Bilder die ich zusammenkleben würde und so Collagen bilden. Sie war begeistert. „Mensch, das ist ja toll, da können wir doch einmal zusammen eine Session machen." Wieder ergriff sie meinen Arm und schüttete dabei den Kaffee fast um. Ich weiß nicht was mich gerade ritt, jedenfalls nickte ich und wir waren uns einig. Sie meinte, es wäre ja nicht falsch wenn ich mit zu ihr käme, da könnte sie einmal ihr großes Atelier anschauen und wir könnten doch gemeinsam schon ein wenig über das Thema der Aktion spinnen. Außerdem hätte sie von dem süßen Zeugs, sie zeigte auf die Torte, genug; es gelüste ihr nach etwas Herzhafteren. Wir zahlten und brachen auf. In der Innenstadt, gleich neben der bewussten Videothek, war ein Durchgang, wo man auf einen Hinterhof gelangte und durch einen kleinen Gang mit ...
    einer Tür kam man dann in einen zweiten Hof, der von einer Halle begrenzt wurde, und rings herum eine hohe Mauer hatte. Es hatte fast den Anschein eines Gefängnishofs. Eine Reihe von Bäumen verdeckte auf der einen Seite ein angrenzendes Gebäude. Sie schritt auf die Halle zu und öffnete eine Tür und vor mir lag tatsächlich eine ehemalige Industriehalle, die Fenster begannen etwa 3 Meter über dem Boden und zogen sich auf der einen Seite bis in Dachhöhe. Die andere Seite war weiß getüncht. In den Dachbindern waren Lampen und Bühnenscheinwerfer angeordnet und an der Giebelseite war eine Metalltreppe die zu einer Bedienungsbühne führte. Ansonsten war die Halle fast leer, an der anderen Giebelseite war in der Mitte ein Podest mit ein paar alten Möbeln, einem Sofa und ein paar Sessel, ein großer Tisch und unaufgeräumtes Kleinkram, wie eben eine Bühne in einem Theater. An der Seite ein Klavier und dann eine Reihe von Plastikstühlen wie man sie für den Garten kaufen kann. Das ist also tatsächlich ein richtiges Atelier. Die lange weiße Wand begeisterte mich -- „da kann man ja eine ganze Galerie von Bildern aufhängen." Sie nickte und meinte „diese Wand eignet sich auch als Filmwand" und zeigte auf einen Beamer der unter den Fenstern auf einer Konsole montiert war. Sie war mit sich zufrieden. Ich war begeistert von diesem Raum. „Mein verstorbener Mann hatte hier einen gut gehenden Metallbetrieb. Ich habe nach seinem Tod alles ausgeräumt und sie als ein Kunstraum eingerichtet. Jetzt verstehst ...
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