1. Tanja. Schuhe, Wasserspiele und dicke Eier


    Datum: 24.04.2018, Kategorien: Sonstige,

    Gedanken. Sie konnten wie eine Seifenblase platzen. Also sah ich zuerst im Telefonbuch nach ob dort vielleicht zwei Namen standen. Aber da war nichts, gar nichts. Nichteintrag, so ein Mist. Dann kam ich auf eine ganz andere Idee. Am nächsten Tag fuhr ich zu seiner Adresse und sah auf das Klingelschild bzw. verschaffte mir Zutritt zum Mehrfamilienhaus, um mir die Briefkastenbeschriftung anzusehen. Hier stand aber jeweils nur der Nachname dran. Wieder eine Sackgasse. Dabei hoffte ich nur, dass er nicht gerade am Fenster stand und mich sah. Dafür war ich im Dunkeln hingefahren, aber man konnte ja nie wissen. Was ich auch tat, ich bekam seinen Familienstand nicht heraus. Ich würde ihn direkt oder indirekt danach fragen müssen. Am nächsten Tag hielt ich es dann nicht mehr aus. Ich nahm mit stark klopfendem Herzen den Hörer in die Hand und wählte seine Nummer. Mehr als einen Korb konnte ich nicht bekommen. Besser so und dann wissen, was los ist, als sich noch länger darüber den Kopf zerbrechen. Ich wollte gerade wieder auflegen, als er den Hörer abnahm. "Hallo?", sagte er ohne seinen Namen uns nennen. Ein kleines Indiz darauf, dass er alleine war. Die meisten Menschen nennen ihren vollen Namen, wenn sie nicht alleine sind, um sich klar zu identifizieren. Wobei, wenn er nur mit einer Frau zusammenlebte, wäre da auch so klar gewesen. Also doch kein wirklicher Anhaltspunkt. "Hallo, Tanja hier!", sagte ich und kam etwas ins Stocken, den meine Kehle war auf einmal vollkommen trocken ...
    und wie zugeschnürt. Dann kam aber mein einstudierter Satz, den ich mir sogar aufgeschrieben hatte und neben dem Telefon lag. Wenn ich aufgeregt war, vergaß ich manchmal, was ich sagen wollte. Das war dann peinlich. "Ich war gerade einkaufen, und als ich Getränke kaufte, habe ich an dich denken müssen. Dann habe ich zwei Flaschen Cola gekauft und mich gefragt, ob du nicht Lust hättest, einmal vorbei zu kommen, um mit mir zwei Gläser davon zu trinken!" Am anderen Ende war ein leicht unterdrücktes Lachen zu hören. Dann meinte Konrad: "Ich haben schon viel gehört, aber das noch nicht. Alleine aufgrund des Einfalls, kann ich gar nicht ablehnen. Wenn du die Flaschen bis zum Wochenende geschlossen hältst, kann ich am Samstag vorbei kommen. Sag gleich, wenn ich Werkzeug mitbringen muss!" Mir fiel ein Brocken vom Herzen und meinte nur: "Samstag hört sich gut an. Ich kann ja neue Flaschen kaufen, wenn diese leer sind. Es wird genug da sein. Versprochen! Werkzeug brauchst du nicht mitbringen. Es ist nichts kaputt gegangen. Zumindest bis jetzt nicht. Aber wenn du willst, kann ich das bewerkstelligen. Was darf es denn sein? Holz, Metall oder gar Stein?" "Neee, lass mal. Das muss nicht sein!", sagte er und ich hörte wieder das freundliche aber unterdrückt klingende Lachen. Es hörte sich so an, als wenn er nicht zu laut lachen wollte. Also war wohl jemand in seiner Nähe und bei dem Gedanken zog sich mir das Herz zusammen. "OK, dann bis Samstag, denke 18 Uhr wäre nicht schlecht. Können uns ...
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