1. Schraeg hinter den Augen. 10


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    glitschig nass, wie sie im Schritt war, würde sie nicht genügend Reibung haben, um problemlos kommen zu können. Sie überlegte kurz. "Einen Moment bitte, die Vorstellung geht gleich weiter", sagte sie dann, kam auf die Beine, kletterte aus dem Bettkasten und ging mit aufreizendem Hüftschwung Richtung Bad, um ein Handtuch zu holen und sich wenigstens so weit abzutupfen, wie es für einen ordentlichen Abgang nötig war. Auf das Wort ihres Schatzes konnte man sich doch wirklich verlassen! Es lief ihr in der Tat die Schenkel herunter. Angenehm war das nicht gerade. So kalt im Luftzug! Aber andererseits saumäßig geil, wenn sie nur daran dachte, was da so glitschte, wie viel davon erst noch in ihr herum gluckerte und was sie damit so vorhatte, im Laufe des Abends. Sie trat an das Waschbecken, nahm das Handtuch vom Halter und ging breitbeinig in die Knie. Nur Millimeter bevor das Frottee ihre Scham berührte, hielt sie verdutzt inne. Im Spiegel erblickte sie ihr Gesicht und ihre Augen, die sich erstaunt weiteten. Abtupfen, nur das Nötigste, mit diesem Vorhaben war sie an das Becken getreten. Sie schaute auf das Handtuch und begriff, was sie beinahe ganz in Gedanken getan hätte. Sich möglichst schnell und gründlich abwischen. Mit dem nassen Lappen alle Spuren beseitigen. Einen Spritzer Parfüm auf dem Intimbereich verteilen, damit er keine Sorge haben musste, sie würde anfangen zu riechen. Verlor sie langsam den Verstand? Oder hatten sich die alten Verhaltensmuster ihrer Ehe wirklich so ...
    sehr eingebrannt, dass sie ihnen schon wieder blind folgte? Susi wurde übel bei der Vorstellung, es könne jemals wieder so sein wie damals und die Details dieses Horrors standen ihr in quälender Klarheit vor Augen: Leise zurück ins Bett huschen. Unbefriedigt, wie jedes Mal. Die Demütigung ertragen, dass er wieder so tat, als ob er schlief, eingerollt auf der anderen Seite des Bettes. Als Frau entwertet durch seinen Ekel vor ihrem Körper, solange sie auch nur eine Spur ihres Liebesspieles an sich trug. Erniedrigt von dem Gefühl, ihn wieder um etwas Unsägliches angebettelt zu haben, obwohl sie ihn reichlich beschenken wollte. Und dann wieder die Qual, der Libido beraubt zu sein. Eine solch tiefe Verletzung der Seele machte sie tagelang unfähig, sich mit den einsamen Zärtlichkeiten und den kleinen Freuden des Masturbierens über ihr trauriges Schicksal hinweg zu trösten. Genau dann, wenn sie es am meisten brauchte. Ohne Hoffnung auf einen Ausweg aus dieser Misere und mit einem gänzlich zerstörten Selbstwertgefühl hatte sie sich dann jedes mal in den Schlaf geweint. Bis sie Monate später erneut Mut fasste, den gleichen irrwitzigen Versuch machte und wieder mit blutiger Seele im Stacheldraht ihres Beziehungsschlachtfeldes landete. Wie grässlich! Verstört richtete Susi sich wieder auf und fühlte zugleich die stechenden Augen auf sich ruhen. Direkt neben ihr schwebten sie im Spiegel, gerade so, als würde ihr Alter Ego über ihre Schulter schauen. Da war sie, ihre Mentorin, ihr großes ...
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