1. Kurzes Röckchen, runde Glöckchen


    Datum: 12.09.2016, Kategorien: Romantisch,

    Jacken an, nehmen das Handgepäck, wünschen uns gegenseitig schöne Weihnachten, verabschieden uns und verlassen die Maschine. Draußen erwartet uns beißende Kälte und leichtes Schneegestöber. Wir steigen in die bereitstehenden Wagen und sind froh, dass die Fahrer die Motoren laufen lassen damit die Heizungen funktionieren. Wir warten noch bis das Gepäck ausgeladen wurde, dann fahren wir los. Die kleine Stadt liegt direkt an einem kleinen Fjord und die Innenstadt scheint nur aus kleinen Boutiquen und Restaurants und Bars zu bestehen. Nach nicht mal zehn Minuten Fahrt halten wir vor dem Palace. Ein zehnstöckiger Glaspalast, direkt am Hafen. Ich betrete das Hotel durch den Haupteingang und melde mich an der Rezeption: "Hallo, ich und meine Partnerin habe eine Suite in Ihren Haus reserviert. Johansson und Meier." "Sehr wohl", sagt der Mann und sieht in seinem Computer nach: "Suite 17. Ganz oben, mit Blick auf den Hafen und die Bucht. Ihre Partnerin hat die Suite auch bereits bezogen, im Moment weilt sie allerdings noch im Spa." Ich bedanke mich und fahre mit dem Fahrstuhl bis in die oberste Etage. Mit der Schlüsselkarte öffne ich die Tür und bestaune meine Herberge für die nächsten drei Tage. Die Suite besitzt insgesamt vier Zimmer und kostet an Miete für den kurzen Zeitraum so viel wie manche fünfköpfige Familie für einen ganzes Vierteljahr ausgibt. Es gibt zwei baugleiche, wenn auch spiegelbildliche Badezimmer. Das Schlafzimmer besitzt ein riesiges Doppelbett sowie zwei Sessel ...
    und eine bequeme Coach. Das Wohnzimmer verfügt über einen großen Esstisch mit sechs Plätzen, eine große Sitzgruppe inklusive Tischchen und eine gut sortierte Bar. Das gesamte Mobiliar ist in dunklen Tönen gehalten. Schwarzer Metalliclack, Chrom und Glas. Alles auf Hochglanz poliert. Indirekte Beleuchtung. Ein diskretes Soundsystem vom aller Feinsten. Aber all dies wird in den Schatten gestellt von der Aussicht. Die Fenster zum Balkon hin reichen von der Decke bis zum Fussboden. Von hier oben kann man den gesamten Fjord überblicken und einen Großteil der Innenstadt. In der tiefen Schwärze der Nacht leuchtet ein funkelndes Lichtermeer. Die Lichter der Häuser und Auto und Schiffe spiegeln sich im eisigen Wasser. Ein endloser Himmel spannt sich über ein grandioses Panorama und Millionen von Sternen strahlen hell am Firmament. Ich stehe dort am Fenster und bin überwältigt. Ich kann mich nicht satt sehen und bin völlig überwältigt. Der Anblick fesselt mich so, dass ich die Tür überhöre und überrascht zusammen zucke als plötzlich jemand auf meine Schulter tippt. Der Page hat das Gepäck gebracht und fragt ob in Ordnung sei. Er entschuldigt sich dafür mich erschreckt zu haben. Ich gebe ihm ein großzügiges Trinkgeld und er verduftet. Ich öffne die Balkontür und trete hinaus in die eisige Kälte. Die Luft ist frisch und klar. Es weht ein schneidender eiskalter Wind und es riecht nach Salz und Schnee. Ich höre die fernen Geräusche des Hafens und die Autos unten auf den Straßen. Bevor mir ...
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